Die Edmonton Oilers stehen im Finale um den Stanley Cup mit dem Rücken zur Wand. Das Team um Leon Draisaitl verlor Spiel 5 der Serie gegen die Florida Panthers und droht im zweiten Jahr in Folge den Triumph zu verpassen.
Florida ging beim 5:2 wieder früh in Führung und brachte den Vorsprung dieses Mal auch durch. Entscheidender Mann war dank seiner zwei Treffer erneut Brad Marchand, der die Panthers bereits in Spiel 2 in Edmonton zum Sieg geschossen hatte.
Während Draisaitl einen Assist verzeichnete, gelang Superstar Connor McDavid endlich sein erstes Tor im diesjährigen Finale.
Goalie-Wechsel fruchtet nicht
Doch das reichte nicht. Im Rogers Place von Edmonton waren es wie schon im vierten Duell die Titelverteidiger, denen das erste Drittel gehörte. Eigentlich hatten die Oilers genau das verhindern wollen und dafür sogar einen Goalie-Wechsel vorgenommen. Für Stuart Skinner rückte Calvin Pickard in den Kasten, der in seinen sieben Playoff-Spielen in diesem Jahr immer als Sieger vom Eis gegangen war.
Aber während den Oilers kaum ein klarer Schuss auf das Tor der Gäste gelang, schlugen die Panthers noch innerhalb des ersten Abschnitts zweimal zu. Marchand eröffnete nach einem feinen Solo, mit dem er die komplette Defense der Oilers im Tiefschlaf erwischte. Kurz vor Ende des ersten Drittels erhöhte Sam Bennett mit seinem 15. Playoff-Tor zum 2:0. "Wir müssen einfach früher in unser Spiel finden", sagte Oilers-Verteidiger Darnell Nurse: "Wir sind uns in der Kabine alle einig, dass wir besser sein können."
Wilde Minuten im Schlussabschnitt
Nach dem ersten torlosen Drittel des Finales (außerhalb einer Overtime) war es erneut Marchand, der für die Gäste bereits alles klarzumachen schien. Doch es sollten wilde Minuten folgen. Zunächst durchbrach McDavid 130 Sekunden später endlich seine Torflaute und entfachte wieder Hoffnung unter den kanadischen Fans. Die wurde jedoch keine Minute danach schon wieder zerstört, als Sam Reinhart zum 4:1 traf.
Der zweite Treffer der Oilers durch Corey Perry kam gut drei Minuten vor Schluss zu spät, Eetu Luostarinen machte mit seinem Treffer ins leere Tor der Gastgeber den Deckel auf die Partie. Florida kann nun in der Nacht auf Mittwoch im heimischen Sunrise die erfolgreiche Titelverteidigung feiern.
"Nightmare on Oilers Street", titelte das "Edmonton Journal" nach der erneuten Niederlage, es sei ein wiederkehrender Albtraum gewesen.
Den Pokal gewonnen haben die Panthers jedoch noch nicht. Goalie Sergei Bobrovsky, der 19 teils spektakuläre Paraden zeigte, warnte daher auch schon vor zu viel Euphorie. "Es war definitiv ein sehr solides Spiel, aber die Serie geht weiter." Sollten die Oilers zum Ausgleich kommen, stünde im zweiten Jahr in Folge ein entscheidendes Spiel 7 an.