Julian Brandt wird Borussia Dortmund als Kapitän auf das Feld bei der Klub-WM führen. Er hat die Binde übertragen bekommen, da mit Emre Can und Nico Schlotterbeck die beiden etatmäßigen Spielführer beim BVB verletzt ausfallen werden. Im Vorfeld hat der BVB-Star eingeräumt, dass er sich überhaupt nicht als der klassische Leader auf dem Spielfeld sieht.
Noch vor der Abreise in die USA hatte der Dortmunder Mittelfeld-Star zu Kapitänsfrage beim BVB gegenüber einer Medienrunde gesagt: "Ich glaube, dass wir gerade in Deutschland von einem Führungsspieler ein ganz klares Bild haben. Er muss wie eine Eins im Wind stehen, muss kratzen, beißen, muss laut sein, breite Schultern haben, muss auch mal einen umwichsen."
Genau diese Tugenden bringt Julian Brandt aber eigentlich nicht unbedingt als Stärken mit ein. Das weiß der 29-Jährige auch selbst und gestand ein, sich in der jüngeren Vergangenheit in einer Rolle versucht zu haben, die ihm überhaupt nicht lag: Der lautstarke Antreiber im Mittelfeld.
"Ich habe es versucht. Am Ende muss ich aber sagen, es hat mir mehr geschadet, als dass es mir gutgetan hat", so Brandt, der in der abgelaufenen Bundesliga-Saison durch ein krasses Formtief gegangen war.
BVB startet bei der Klub-WM gegen Fluminense
Ähnlich wie vieler seiner schwarz-gelben Teamkollegen fand Brandt erst im Saison-Endspurt zu seiner Top-Form wieder und rettete mit dem BVB gerade so noch Tabellenplatz vier und die Champions-League-Qualifikation.
Künftig wolle er sich unter Cheftrainer Niko Kovac wieder darauf besinnen, was ihn zu einem der besten Mittelfeldspieler Deutschlands hat werden lassen, seine fußballerischen Qualitäten, seine technische Finesse und sein hohes Spielverständnis.
Über den Rest sagte Brandt in ehrlichen Worten: "Ich bin nicht der, der den Sabitzer, den Groß und anschließend den Can auf dem Platz anscheißt. Aber ich habe einen sehr, sehr guten Draht zu allen aus der Mannschaft, von jung bis alt, von Neuzugängen bis denen, die schon lange im Verein sind."
Schon bei der Klub-WM in den USA, die für Borussia Dortmund am Dienstagabend (18 Uhr deutscher Zeit) gegen Fluminense beginnt, will er wieder als Leistungsträger auf dem Platz voran gehen.