Nach einem zähen Saisonstart scheint Sauber in der Formel-1-Saison 2025 endlich auf Kurs. Vor allem das große Update-Paket, das in Barcelona eingeführt wurde, sorgte für einen deutlichen Leistungssprung - und das beste Ergebnis seit fast drei Jahren.
Sowohl Nico Hülkenberg als auch Gabriel Bortoleto zeigen sich überzeugt vom Fortschritt. Ihre Aussagen zeichnen ein klares Bild: Der C45 ist konstanter, berechenbarer und endlich konkurrenzfähig.
Für Hülkenberg, der mit seinem fünften Platz in Barcelona das beste Sauber-Ergebnis seit 2022 holte, war das Resultat nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern ein Zeichen für den Aufwärtstrend des Teams. "Das Update in Barcelona hatte wirklich eine große Wirkung und ließ uns deutlich besser performen."
Zwar räumt er ein, dass das Team "ein bisschen Glück" hatte, etwa durch das Aus von Kimi Antonelli und eine späte Safety-Car-Phase. "Ich fühle aber auch, wir waren einfach aus eigener Kraft stark. Die Pace war ordentlich, punktewürdig, und ich bin sehr glücklich, dass wir so gut Kapital daraus schlagen konnten."
Dass es sich bei der Leistung nicht nur um einen einmaligen Ausreißer handelt, bleibt abzuwarten. Hülkenberg bleibt realistisch: "Barcelona ist ein sehr High-Speed-lastiger Kurs, während Montreal eine ganz andere Geschichte ist: viele langsame Kurven, Bodenwellen, hohe Kerbs. Da müssen wir erst mal abwarten, wie gut das neue Paket auch dort funktioniert."
Bortoleto: "Das Auto gibt mir mehr Vertrauen"
Bortoleto, der 2025 seine erste Formel-1-Saison bestreitet, betont vor allem die gesteigerte Konstanz des überarbeiteten Autos. "Ich würde definitiv sagen, dass es ein Schritt nach vorne war", so der Brasilianer über das jüngste Update.
"Das Auto ist jetzt konstanter, man kann mehr Rundenzeit aus ihm herausholen. Selbst unter wechselhaften Bedingungen, sei es Wetter, ein nasser oder holpriger Kurs, ist es leichter zu handhaben und das Maximum herauszuholen."
Er hebt besonders hervor, wie sehr das neue Set-up ihm als Fahrer helfe, das Limit besser auszureizen: "Man versteht die Balance in der Kurve besser. Das Auto ist insgesamt weniger launisch. Das gibt mir mehr Vertrauen", sagt der Rookie.
Trendwende nach schwierigem Saisonstart
Zwischen dem Grand Prix in Melbourne und dem Wochenende in Barcelona durchlief das Team eine schwierige Phase, "eine Durststrecke", wie Hülkenberg sie beschreibt. "Deshalb war dieses Ergebnis auch so wichtig für die Moral im Team."
In Australien hatte Sauber durch frühe Upgrades bereits leichte Fortschritte gemacht, doch erst das große Aerodynamikpaket von Barcelona brachte den entscheidenden Schub: neuer Unterboden, überarbeitete Motorabdeckung, veränderter Frontflügel - insgesamt eine halbe Sekunde Zeitgewinn pro Runde, so interne Simulationen.
Der fünfte Platz in Spanien verschaffte Sauber nicht nur die ersten Punkte seit Wochen, sondern beendete auch eine Serie punktloser Rennen. Mit 16 Zählern, alle durch Hülkenberg erzielt, liegt das Team nun auf Platz acht der Konstrukteurswertung.
Noch nicht am Ziel, aber auf dem richtigen Weg
Trotz des Fortschritts gibt sich Hülkenberg nicht euphorisch: "Es ist ein Übergangsjahr. Wir wissen, dass es noch Baustellen gibt." Besonders auf langsameren Strecken, wie Monaco oder Singapur, ist der C45 noch nicht auf Augenhöhe mit der Konkurrenz.
Doch das Vertrauen in die Entwicklungsrichtung wächst, auch mit Hinblick auf die bevorstehende Transformation zum Audi-Werksteam. "Man sieht die Arbeit, die im Hintergrund läuft. Und man merkt, dass das Auto jetzt eine bessere Basis bietet - für Set-ups, verschiedene Streckentypen, für mich als Fahrer", so Bortoleto.
