Leon Draisaitl schießt die Edmonton Oilers in der Finalserie der NHL mal wieder in der Verlängerung zum Sieg - und hält damit seinen großen Traum vom Stanley Cup am Leben.
Als der unermüdliche Rekordjäger Leon Draisaitl seine Titelträume mal wieder höchstselbst befeuerte, staunte auf der Tribüne gar Superstar Taylor Swift. Der Pop-Superstar klopfte sich neben ihrem Lebensgefährten, Footballer Travis Kelce, gleich mehrmals aufs Herz, beim Final-Drama in Spiel vier schoss bei allen der Puls an die Decke.
0:3-Rückstand für die Oilers im ersten Drittel, 4:3-Führung kurz vor dem Ende, 20 Sekunden vor Schluss der Ausgleich - und dann schlug erneut die Stunde von Overtime-König Draisaitl.
Der deutsche Eishockey-Star schoss Edmonton mit seinem sehenswerten 5:4 nach 11:18 Minuten der Verlängerung zum Sieg gegen die Florida Panthers und stellte die Serie auf 2:2. Wer noch zwei weitere Erfolge einfährt, gewinnt den Stanley Cup.
"Es zeigt einmal mehr, dass unser Team niemals aufgibt", sagte Draisaitl: "Wir wollen nicht zu oft in diese Situationen kommen, aber wenn sie kommen, sind wir großartig darin. Wir glauben immer daran."
Draisaitl wird bei den Oilers zum Anführer
Der 29-Jährige geht in den Playoffs mehr denn je als Anführer voran. Als erstem Spieler der NHL-Historie gelangen ihm in der Postseason vier Treffer in der Overtime, damit überbot er die Bestmarke von Finalgegner Matthew Tkachuk (2023), Mel Hill (1939), Maurice "Rocket" Richard (1951) sowie Corey Perry (2017).
Zudem avancierte Draisaitl zum erst dritten Spieler, der in einer Finalserie zweimal ein Tor in der Verlängerung geschossen hat.
Draisaitl sei ein "unglaublicher Anführer" und "einer der Besten der Welt", schwärmte Teamkollege Darnell Nurse: "Ich meine, man beginnt die Verlängerung und hat all diese angespannten Momente, und er hat die Fähigkeit, sich zu entspannen und einfach zu spielen."
Der Kölner Draisaitl schieße "immer große Tore in wichtigen Momenten", ergänzte Torhüter Calvin Pickard. Beim einhändig erzielten Siegtreffer am Donnerstagabend tunnelte er sowohl Verteidiger Niko Mikkola als auch Goalie Sergej Bobrowsky.
Unfassbare Quote in den Playoffs
Bereits in der NHL-Hauptrunde hatte Draisaitl, dem bei der Wahl zum MVP der regular season nur Goalie Connor Hellebuyck von den Winnipeg Jets vorgezogen wurde, mit sechs Overtime-Treffern die Bestmarke in dieser Spielzeit aufgestellt.
In den laufenden Playoffs legte er nochmals eine Schippe drauf und kommt auf elf Tore sowie 21 Assists in 20 Spielen. "Er hat sein Spiel in den schwierigsten Momenten nochmals gesteigert", lobte Coach Kris Knoblauch.
Doch über allem steht für Draisaitl der Teamerfolg - und der schien nach dem 0:3 im ersten Drittel akut gefährdet. Doch erstmals seit 106 Jahren holte eine Mannschaft auswärts in einem Stanley-Cup-Endspiel einen Rückstand von drei Toren auf, im 160. Anlauf gelang dies einem Team überhaupt erst zum zweiten Mal.
Dank dieses wundersamen Comebacks können sich die Oilers am Sonntag (2:00 Uhr MEZ) im heimischen Rogers Place zwei Matchbälle erspielen.
Und vielleicht fiebert dann ja auch Taylor Swift nochmal mit, wenn Leon Draisaitl weiter seinen ersten Stanley Cup jagt.