Jahrelang wartete die Boxwelt auf das Duell der K.o.-Experten Anthony Joshua und Deontay Wilder - vergeblich. Kommt der Kampf der alternden Ex-Weltmeister im Schwergewicht jetzt doch noch zustande?
In den Jahren 2018 und 2019 wäre ein Duell zwischen Anthony Joshua (England) und Deontay Wilder (USA) ein absoluter Box-Blockbuster gewesen. Joshua hielt die WM-Titel von WBA, WBO und IBF, Wilder reüssierte als WBC-Champion. Der sich aufdrängende britisch-amerikanische Clash ließ Fan- und Promoter-Herzen höher schlagen.
Doch statt den unumstrittenen Meister aller Klassen zu ermitteln, verstrickten sich die Weltmeister in Verhandlungen über einen Deal und überzogen sich mit Vorwürfen, wer aus welchen Gründen den Kampf platzen lasse. Joshua vs. Wilder kam nie zustande.
Joshua verlor die Titel schließlich 2019 sensationell an Andy Ruiz, Wilder musste die WBC-Krone 2020 an Tyson Fury abtreten. Während Joshua ein kurzes Comeback auf dem Thron gelang, das Oleksandr Usyk 2021 beendete, schaffte es Wilder nicht mehr zu Weltmeister-Ehren - er ging gegen Fury 2021 ein zweites Mal k.o.
Bei Joshua vs. Wilder "gibt es viel Erzählstoff"
2025 sind die einstigen Superstars zwar noch im Geschäft, spielen aber nicht mehr die erste Geige. Wilder (39) kehrt im Juni nach mehr als einjähriger Pause gegen Aufbaugegner Tyrell Anthony Herndon zurück. Joshua (35) ist nach einer Ellbogen-OP auf der Suche nach einem "Tanzpartner" für den Herbst - da bringen seine Strippenzieher ein Duell mit "Bronze Bomber" Wilder ins Gespräch.
"Persönlich gefällt mir der Kampf gegen Deontay Wilder, ich denke, da gibt es so viel Stoff zu erzählen", sagte Frank Smith, CEO von Joshuas Promoter-Agentur Matchroom, bei "BoxingScene.com" über ein mögliches Duell. "Er (Wilder) hat jetzt einen Comeback-Kampf nächsten Monat und das ist eine riesiger Kampf", übertrieb der Strippenzieher.
Joshua sei aus kommerzieller Sicht noch immer der dickste Fisch im Schwergewicht, betonte Smith, blieb in Sachen "AJ"-Zukunft allerdings vage. "Wir müssen jetzt die richtige Entscheidung treffen, das ist die größte Entscheidung seiner Karriere."