Derek Carr hat im letzten Monat überraschend seinen sofortigen NFL-Rücktritt erklärt. Nun verriet der Quarterback, dass er bei diesem Schritt vor allem an das Wohl der New Orleans Saints dachte.
Als Carr im vergangenen Mai seinen Rückzug von der großen Bühne verkündete, verzichtete der Routinier zugleich auf 30 Millionen Euro an garantierten Gehalt für die kommende NFL-Saison - aus Gewissensgründen, wie er gegenüber "Front Office Sports" einräumte.
"Ich wollte mich nicht operieren lassen und dasitzen und, es klingt verrückt, aber einfach das Geld der Saints nehmen", sagte Carr, der seinen NFL-Rücktritt zuvor mit den anhaltenden Schmerzen in seiner Wurfschulter begründet hatte. Der Spielmacher stand in der Offseason vor der Wahl, sich unters Messer zu legen und monatelang auszufallen oder eine Reha ohne Eingriff anzustreben.
Doch selbst bei einer erfolgreichen OP hätte Carr womöglich nicht zurück zu seiner Normalform gefunden, weshalb er im Vormonat vor einer schwierigen Wahl stand und im Sinne der Saints handelte.
"Ich hätte nach der Operation nicht spielen können. Und wenn ich dann trotzdem versucht hätte zu spielen, wäre ich nicht bei 100 Prozent gewesen und das hilft ihnen auch nicht. Ich hatte einfach das Gefühl, dass es das Richtige für mich und das Team ist", berichtete der viermalige Pro-Bowler.
NFL: Carr genießt Ruhestand
Auf die 30 Mio. Dollar zu verzichten, bereitet dem Signal Caller überdies keinerlei Kopfzerbrechen. "Ich habe nie des Geldes wegen gespielt", betonte Carr. "Viele Leute haben mir gesagt, wie verrückt ich sei und: 'Mann, das hätte ich nie getan.' Das ist ja alles schön und gut, aber ich habe all die Dinge bekommen, die die Welt zu bieten hat und das tut meinem Herzen nicht gut. Ich wusste, dass mein Herz Frieden gefunden hatte und das war wirklich alles, was zählte."
Sein Agent habe ihn kürzlich dennoch kontaktiert und gefragt, ob er weiterhin hinter seiner Entscheidung, der NFL den Rücken zu kehren, stehe.
"Und ich habe ihm ein Foto von mir am Strand geschickt, auf dem ich mit meinen beiden Kindern spiele. Und ich meinte: 'Das ist immer noch besser als ein OTA.' Und er entgegnete: 'Ja, das dachte ich mir.' Also, mir geht es super und ich habe es sehr genossen, wieder zu Hause zu sein", schilderte Carr.