Max Verstappen hat mit seinem Rammstoß gegen George Russell beim Großen Preis von Spanien mal wieder viel Ärger aufgewirbelt. Nicht wenige Beobachter und Formel-1-Experten unterstellen dem Holländer Absicht und finden die Zehn-Sekunden-Strafe viel zu lasch. Ein früherer F1-Pilot und TV-Kommentator verteidigt die Rennkommissare für ihre Entscheidung.
Hätte Max Verstappen für seinen Rammstoß gegen George Russell beim Formel-1-Rennen in Barcelona die Schwarze Flagge sehen und disqualifiziert werden müssen? Ja, sagen viele Experten wie etwa Ralf Schumacher oder Nico Rosberg.
Auch der langjährige RTL-Reporter Felix Görner hält die von den FIA-Stewards verhängte Zeitstrafe von zehn Sekunden gegen Verstappen in seiner sport.de-Kolumne für zu läppisch.
Durch die Strafe fiel Verstappen zwar auf Rang zehn zurück und nahm aus Katalonien lediglich einen WM-Punkt mit - ein empfindlicher Rückschlag im Titelkampf gegen McLaren. Was aber auch hängen bleibt: Dass ein offensichtlich absichtlicher Crash gegen einen anderen Fahrer nur mit einer Zeitstrafe geahndet wird?
Ein Verstappen-Bonus? Wie hätten die Stewards bei einem anderen Fahrer entschieden? Die Kommissare stehen in der Kritik.

Formel 1: "Ich dachte, die Zehn-Sekunden-Strafe war okay"
Karun Chandhok sieht die Sache anders. "Wenn man sich anschaut, was passiert ist, die Geschwindigkeit, mit der es passiert ist, wo es passiert ist, wie es passiert und die Konsequenzen sieht - ich weiß, die Stewards sagen, wir schauen nicht auf die Konsequenzen (einer Strafe, Anm.d.Red.), aber das tun sie -, dann denke ich, dass die Stewards einen guten Job gemacht haben", sagte der frühere indische Formel-1-Pilot im F1-Podcast von "Sky Sports".
Die Stewards hätten klargestellt, dass sie für Verstappens Notausgang-Fahrt und das Verteidigen gegen George Russell nicht ermitteln würden und der Red-Bull-Pilot seinen Platz nicht an Russell abtreten müsse "und ich dachte, die Zehn-Sekunden-Strafe war okay", so Chandhok.
"Es ist eine dieser Geschichten: wenn man sich anschaut, wie es (die Strafe, d.Red.) ihn (Verstappen) letztlich beeinflussen wird, hätte ihn die Schwarze Flagge einen weiteren Punkt gekostet, aber die drei Strafpunkte sind eigentlich wichtiger", erläuterte der TV-Experte mit Blick auf Verstappens Sündenregister in der Formel 1.
Der Weltmeister hat nach dem Spanien-GP elf Strafpunkte und darf sich in den kommenden Rennen nichts zu Schulden kommen lassen - ab zwölf Punkten setzt es eine Rennsperre.


