Der deutsche Eishockey-Star Leon Draisaitl hat die Edmonton Oilers mit einem Doppelpack zum Sieg im ersten NHL-Finalduell mit den Florida Panthers geschossen.
Als Leon Draisaitl den Puck mit voller Wucht ins Netz schlug, löste sich die große Anspannung im weiten Rund der Arena in einer Eruption der Gefühle auf.
Auf den Tribünen fielen sich die Fans der Edmonton Oilers freudetrunken in die Arme, unten auf dem Eis nahm der Matchwinner im ohrenbetäubende Jubel die Glückwünsche seiner Teamkollege entgegen und brüllte wie ein Löwe seine Freude heraus.
"The Leon King", wie die Eishockey-Profiliga NHL den Kölner kurzerhand taufte, hatte die Oilers gerade mit einem Doppelpack zum 4:3 nach Verlängerung im ersten Finalspiel gegen die Florida Panthers geschossen.
"Das war ein großartiger Start für uns, aber wir müssen uns jetzt neu sortieren und aufs zweite Spiel vorbereiten", sagte Draisaitl im kanadischen TV-Sender Sportsnet. Drei weitere Siege brauchen die Oilers noch, um Revanche für die Finalniederlage im Vorjahr gegen die Panthers zu nehmen. Weiter geht's bereits in der Nacht zu Samstag (2:00 Uhr MESZ/Sky).
NHL: Leon Draisaitl lobt die Teamkollegen
Sein goldenes Tor schrieb Draisaitl seinen Teamkollegen Connor McDavid und Corey Perry zu, die ihn "mit großartigen Pässen" überhaupt in die Position gebracht hätten, so frei zum Abschluss zu kommen.
Doch auch wenn Draisaitl gewohnt bescheiden blieb: Der Traum vom ersten Stanley-Cup-Triumph seit 1990 lebt, und wer, wenn nicht "The German Gretzky", hätte der Matchwinner an diesem so spannenden Abend werden können? Nach nur 66 Sekunden hatte Draisaitl seine Oilers in Führung geschossen, und selbst als Florida dann mächtig aufdrehte und plötzlich mit 3:1 in Führung lag, blieb Edmonton beharrlich. Zwei Treffer später stand es 3:3 - in der Verlängerung folgte Draisaitls großer Auftritt.
Und die NHL nutzte das Wortspiel "The Leon King" in Anlehnung an den englischen Titel des Disney-Films "Der König der Löwen" allzu gern. Draisaitl, der beste Torschütze der Hauptrunde, ragte nicht nur wegen seiner beiden Treffer heraus. Er war mit seiner Wucht und Dynamik von Floridas Verteidigung kaum zu bändigen, und er schuftete selbst hart in der Abwehr. Eine "großartige Leistung" attestierte ihm die Zeitung Edmonton Journal und vergab neun von zehn möglichen Punkten.
So erklärt Kapitän McDavid den Sieg der Oilers
2024 hatte Edmonton eine dramatische Finalserie in sieben Spielen gegen die Panthers verloren und Draisaitl war damals ohne Tor geblieben. Die Erinnerungen schmerzen noch immer, doch sie sollen auch Energie freisetzen. Bevor es bei der Neuauflage auf dem Eis zur Sache ging, zeigte die Stadionregie im Rodgers Place noch einmal die Bilder jubelnder Florida-Profis und am Boden zerstörter Oilers - als benötigten Draisaitl und Co. noch zusätzliche Motivation.
Und tatsächlich legte Edmonton furios los, Draisaitl krönte die stürmische Anfangsphase nach etwas mehr als einer Minute. Damit sandte er ein Zeichen an sich selbst und die Konkurrenz: Draisaitl ist in Topform, und in dieser brauchen ihn die vom Künstler McDavid angeleiteten Oilers, um die Panthers in die Knie zu zwingen.
"Wir sind drangeblieben, das war ein Stück weit die Erfahrung der letzten Serie", sagte Kapitän McDavid: "Wir wussten, dass wir sie bei drei Toren halten und selbst eins erzielen müssen. Das ist uns zum Glück gelungen."