Viele der Zuschauerplätze auf dem Centre Court bleiben bei den French Open tagsüber leer. Star-Coach Patrick Mouratoglou findet das beschämend und kritisiert die Geister-Atmosphäre mit deutlichen Worten. Das Problem haben in seinen Augen die Veranstalter zu verantworten.
Kaum Fans, keine Stimmung: Dieses Bild war bei den French Open vor allem in der ersten Turnierwoche immer wieder auf dem Centre Court zu sehen. Obwohl topgesetzte Spielerinnen und Spieler auf dem größten Platz der Anlage aufschlugen, gab es nur wenige Fans, die live dabei sein wollten.
Star-Coach Patrick Mouratoglou machte seinem Frust darüber in einer Reihe von Instagram-Videos Luft und schob die Verantwortung für die Geister-Atmosphäre den Organisatoren in die Schuhe.
French Open haben ein Problem, "das wir lösen müssen"
Die leeren Rängen seien "wirklich schockierend", urteilte der Franzose. "Es ist traurig, bei den French Open mit einigen der besten Spielerinnen und Spieler der Welt auf dem Centre Court zu stehen und zu sehen, dass 75, 80 und manchmal auch 90 Prozent der Tribüne leer sind. Das ist schockierend", legte er nach.
Seit über 20 Jahren reise er zu den vier Grand-Slam-Turnieren. Nirgends sei das Problem so groß wie in Paris. "Ich habe dafür keine vollständige Erklärung. Was ich sagen kann, ist, dass es etwas ist, das wir lösen müssen. [...] Es ist eins der vier wichtigsten Turnier der Welt. Auf dem Centre Court spielen einige der besten Spieler der Welt und er ist komplett leer."
"Die US Open haben dafür eine Lösung gefunden"
Was genau die leeren Ränge verursacht, weiß auch der Trainer nicht. Aber er hat eine Vermutung. Seiner Meinung nach hängt viel mit dem Lebensstil der französischen Fans zusammen.
"Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber eine Erklärung, die ich gehört habe: Den Franzosen ist die Mittagspause sehr wichtig. Von 12 bis vielleicht 16 Uhr. Und dann ist es [der Centre Court] auch leer. Das ist ein großes Problem. Die US Open haben dafür eine Lösung gefunden, zumindest für die VIPs, die auf den Plätzen in der ersten Reihe sitzen. Dort gibt es ein Catering", erklärte Mouratoglou.
In Roland Garros gebe es dagegen keine Möglichkeit, sein Mittagessen im Stadion zu bekommen. Dazu müssen die Fans ins so genannte "Le Village" gehen. "Wenn man erstmal da ist und einen Fernseher und gutes Essen hat, bleibt man auch da", schilderte der Coach, der ein Dilemma erkennt, das die Organisatoren in seinen Augen beim Neubau des Centre Courts überhaupt erst möglich gemacht haben.
"Für mich ist es seltsam, dass wir diesen Platz neu gebaut, aber nicht ans Catering gedacht haben. [...] Der alte Platz wurde abgerissen, der neue gebaut und sie haben den gleichen Fehler noch mal gemacht", beklagte Mouratoglou.