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Mikaelian "wurde betrogen"

Deutscher Ex-Champion legt Protest gegen Niederlage ein

Noel Mikaelian - hier bei seinem WM-Triumph 2023 - geht gegen ein Punkturteil vor
Noel Mikaelian - hier bei seinem WM-Triumph 2023 - geht gegen ein Punkturteil vor
Foto: © Noel Mikaelian / Instagram
29. Mai 2025, 10:20
sport.de
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Anfang Mai zog Noel Mikaelian mal wieder den Kürzeren. Obwohl der Deutsche im WM-Kampf um den Cruisergewichts-Titel des WBC gegen Badou Jack deutlich häufiger traf, votierten zwei der drei Punktrichter gegen ihn. Jetzt wehrt sich Mikaelian gegen das kontroverse Urteil.

Noel Mikaelian geht gegen seine Punktniederlage am 3. Mai in Riad im WM-Duell mit Badou Jack vor. Sowohl sein Promoter Don King als auch Berater Anthony Girges hätten beim Weltverband WBC Beschwerde gegen das Urteil eingereicht, um für Mikaelian eine sofortige Revanche zu erwirken, sagte Mikaelian der Box-Bibel "The Ring".

Der Deutsche hatte den Kampf um den WBC-Gürtel im Cruisergewicht gegen Jack nach zwölf Runden knapp via Mehrheitsentscheid verloren. Zwei Punktrichter sahen den 41-jährigen Schweden mit 115:113 knapp vorne (7:5-Runden), ein Juror wertete 114:114 remis (6:6) - zum großen Unverständnis von Mikaelian

Promoter Frank Warren und die mexikanische Box-Ikone Julio Cesar Chavez hätten ihn "mit drei Runden vorne" gesehen, sagte der 34-Jährige nach dem Kampf zu sport.de. Leider sei es "klar" gewesen, "dass ich nach Punkten nicht gewinnen sollte".

Gegen Jack feuerte Mikaelian laut "CompuBox"-Statistik 300 Schläge mehr ab (670:369) und brachte 30 Fäuste (150:120) mehr ins Ziel. Auch bei den "Power Punches" (106:89) sprachen die Werte für den Mann aus Hamburg.

Boxen: Noel Mikaelian sieht sich als Opfer der Punktrichter

Im Interview mit "The Ring" legte Mikaelian nach. "Ich wurde betrogen und jeder weiß das. Ich bin sehr enttäuscht über die Entscheidung. Ich bin nicht fair behandelt worden. Ich habe während des Kampfes alles in meiner Macht stehende getan, aber ich habe keine Macht über die Punktrichter."

Die Niederlage sei für ihn "sehr frustrierend, weil ich gedacht habe, dass ich endlich Licht am Ende des Tunnels sehen würde". 

Mikaelian war in Riad kurzfristig eingesprungen, weil sich Jacks Herausforderer Ryan Rozicki drei Wochen vor dem Kampf verletzte. Dem Hamburger bot sich so unverhofft die Chance, die WBC-Verhältnisse im Limit bis 90,72 Kilogramm zurechtzurücken. 

Ende 2024 hatte der WBC Mikaelian in einem dubiosen Verfahren als Weltmeister im Cruisergewicht abgesetzt und zum "Champion in Recess" (Weltmeister im Ruhestand) erklärt. Stattdessen führte der Verband auf einmal wieder Jack als Weltmeister, obwohl dieser den Gürtel Anfang 2023 niedergelegt hatte.

Noel Mikaelian immer wieder mit kontroversen Niederlagen

Mikaelian hatte Ende 2023 als erster Deutscher seit Max Schmeling in den USA einen WM-Kampf gewonnen: In Miami schlug er Ex-Champion Ilunga Makabu k.o. und eroberte die WBC-Krone.


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Mehrere Absagen für ein geplantes Duell mit Pflichtherausforderer Rozicki und ein Streit mit Promoter-Pate Don King folgten und warfen Mikaelian zurück. Die Niederlage gegen Jack war der nächste Schlag ins Kontor - und nicht die erste bittere Erfahrung dieser Art.

Schon gegen die Ex-Weltmeister Krzysztof Wlodarczyk (2017) und Mairis Briedis (2018) zog Mikaelian trotz Überlegenheit im Ring auf den Punktzetteln den Kürzeren.

"Vielleicht bin ich verflucht. Es ist sehr bedauerlich. Sie nennen es immer einen knappen Kampf, wenn der rechtmäßige Sieger die Entscheidung nicht zugesprochen bekommt. Ich sollte der Champion und verdiente Sieger sein, der jetzt große Kämpfe macht", sagte er.

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