Die Kräfteverhältnisse der bisherigen Formel-1-Saison wurden in Imola auf den Kopf gestellt. Völlig unerwartet war der Red Bull am Sonntag schneller als der McLaren. Nun steht die Frage im Raum, ob das eventuell mit zwei neuen technischen Direktiven zusammenhängt, die der Weltverband im Vorfeld des Rennens an alle Teams schickte.
Die überraschend dominante Performance von Max Verstappen im Formel-1-Rennen von Imola beherrscht in den Tagen nach dem Grand Prix die Schlagzeilen. Wie ist es möglich, dass McLaren seine Überlegenheit von einem Rennen zum nächsten einbüßt und der Red Bull plötzlich klar schneller ist?
Spekuliert wird, dass die Antwort auf diese Frage mit zwei technischen Direktiven zusammenhängt, die in der Woche vor dem Rennen von der FIA an die Teams weitergeleitet wurden.
FIA veröffentlicht Red-Bull-Austausch
In einer der Direktiven ging es um das Material, aus dem die Planke am Unterboden bestehen muss. Die FIA gab nicht nur klar vor, welches Material genutzt werden darf, sondern auch, wie die Planke am Unterboden montiert werden muss. Sollte ein Team hier in den ersten Rennen der Saison ein Schlupfloch gefunden haben, so wurde dieses damit geschlossen.
In der zweiten Direktive veröffentlichte die FIA keine neue Vorschrift, sondern einen schriftlichen Austausch des Weltverbandes mit Red Bull Racing, in dessen Rahmen das Team beim Verband fragte, welche Hilfsmittel erlaubt sind, um die Reifen zu kühlen. Und an dieser Stelle kommt McLaren ins Spiel.
Wurde McLaren der "Stecker gezogen"?
McLaren hat, so die Vermutung, einen cleveren Weg gefunden, seine Reifentemperatur zu kontrollieren. Wie genau, weiß niemand. Spekuliert wird, dass das Team Wasser zur Kühlung nutzt.
In der Antwort der FIA auf die gestellte Red-Bull-Anfrage wurde vor Imola allerdings klar festgehalten, dass die Verwendung einer wassergestützten Kühlung nicht erlaubt ist. Jetzt steht der Verdacht im Raum, dass McLaren damit "der Stecker gezogen" wurde.
Red Bull glaubt nicht an Zufall
McLaren selbst beteuerte in Imola, dass die performance-Einbußen nichts mit FIA-Direktiven zu tun hätten. Laut "The Race"-Angaben sind sie bei Red Bull jedoch anderer Meinung. Dort sei man überzeugt, dass es "kein Zufall" sein könne, dass McLaren kurz nach der Veröffentlichung plötzlich Speed eingebüßt habe.
Was dagegen spricht: Der MCL39 wurde in diesem Jahr schon mehrfach wie jeder andere Wagen gründlich untersucht. Bei keiner Untersuchung stellte die FIA einen Regelverstoß fest. Die Leistungseinbruch im Imola könnte demnach auch anderen Umständen geschuldet sein. Sicher ist das allerdings nicht.



