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BVB crasht letzte Heimparty

Alonso-Abschiedsschmerz knallt aufs Bayer-Kreuz

Video: Alonso: Vom Weltklasse-Spieler zum Meister-Trainer
11. Mai 2025, 19:24

Emotionaler Ausnahmezustand bei Bayer Leverkusen: Double-Trainer Xabi Alonso verabschiedet sich mit großen Gesten von den Fans im letzten Heimspiel. Schon vor Anpfiff kommt es zu Gänsehaut-Szenen. Die überraschende 2:4-Klatsche gegen den BVB rückt völlig in den Hintergrund. Eine weitere Legende feiert ihren gebührenden Abschied.

Es kommt nicht häufig vor, dass man nach einer 2:4-Klatsche mit Standing Ovations gefeiert wird. Am Sonntag war so ein Tag. Der Abschied von Xabi Alonso vor seinen Heimfans in Leverkusen wurde von Borussia Dortmund zwar mit 2:4 böse aufgemischt, den großen Emotionen aber tat dies keinen Abbruch.

Per Räuberleiter kraxelte der spanische Trainer zusammen mit Jonathan Tah weit nach Abpfiff auf den Zaun zu den Ultras und ließ sich ein letztes Mal vor der Nordkurve feiern. Die Faust gereckt Richtung Himmel. Die Fans stimmten einen der größten Hits an: "Ungeschlagen Meister". Anschließend ging es zur Ehrenrunde, immer wieder schlug sich Alonso dabei aufs Herz.

"Xabi, Xabi"-Rufe schallen durchs Stadion

Wie viele Emotionen passen in ein Fußballstadion? Bayer Leverkusen und Alonso schickten sich an diesem Sonntagnachmittag an, den ultimativen Feldversuch zu unternehmen. Schon auf dem Weg zum Stadion zeugten die "Danke Xabi"-Schals von der Wehmut, die über dem Stadion und dem Bayer-Kreuz liegt. Selbst das Wetter hatte sich herausgeputzt. Die Sonne knallte fast so stark aufs Bayer-Kreuz wie der Abschiedsschmerz.

Kurz vor Anpfiff der erste große Alonso-Auftritt. "Xabi, Xabi"-Rufe schallten durch die Arena, während die Zuschauer minutenlang warteten, ehe der Gefeierte hinauslief und offiziell verabschiedet wurde. Von Bayer-Boss Fernando Carro erhielt zu den Klängen des Gladiator-Songs "Honor Him" (Ehre ihn) ein großes Bild mit den Bayer-Trophäen und ein Straßenschild (Xabi-Alonso-Allee). Ein Geschenk, das ihn "sehr stolz" macht, wie er nach dem Spiel erzählte. "Das ist nicht einfach zu kriegen", sagte er mit einem Lächeln. Das Schild will er künftig in seinem Büro aufhängen. Der Baske schickte Küsse in alle Himmelsrichtungen. Schon da hielt es keinen auf den Sitzen. "Danke für alles" stand auf einem Schild mit einem dicken Herz.

Auch die Mannschaft schenkte ihrem Trainer zunächst ein letztes Hurra und legte los, als sei immer noch die Saison 23/24. Ein Angriff nach dem anderen rollte an, nach sechs Minuten hatte die Werkself schon vier Ecken herausgespielt. Das Team schnürte den BVB ein. Eine Reminiszenz an den Alonso-Ball, der die Liga erobert hatte. So war der erste Treffer von Jeremie Frimpong nur eine Frage der Zeit. Sofort eilte der Niederländer zu Alonso, sprang ihm in die Arme, bedankte sich beim Coach.

BVB crasht Alonso-Abschied

Der aber war schon wieder am Dirigieren. Immer weiter. Das musste dieser umso mehr, weil Dortmund wie aus dem Nichts mit zwei guten Abschlüssen das kuriose Spiel drehte. Die Statistiken sprachen alle für den Gastgeber, doch es wurde noch schlimmer. Leverkusen spielte in weiten Teilen, wie man es kannte, nur der späte Punch aus der Vorsaison fehlte und das war damit auch ein bisschen symptomatisch für diese Saison. In der zweiten Halbzeit schlugen Karim Adeyemi und Serhou Guirassy nach Ballgewinnen eiskalt zu.

Aber das Ergebnis war für Leverkusen-Fans zweitrangig. Anders als beim BVB ist der zweite Platz zementiert. Die knapp 30.000 Zuschauer kamen freilich nicht nur für das Spitzenspiel der Werkself gegen Borussia Dortmund, sondern um ihm nochmal zu huldigen: Xabi I. Ihm, der im Herbst 2022 als Rettungsbringer im Abstiegskampf gekommen war, das Team auf Tabellenrang 17 übernahm und binnen weniger Monate zum alles auffressenden Spitzenteam formte.

Ihm, der den Schmähtitel Vizekusen zerstörte, dafür den richtig großen Erfolg, die magischen Nächte, die großen Momente nach Leverkusen brachte. Und wie viele haben sie davon in den vergangenen zwei Jahren erlebt? Wahnwitzig viele.

In der Vorsaison mutierte der Klub zum wandelnden Running Gag der Liga, wonach die Werkself spätestens in der Nachspielzeit zuschlug und noch jeden Gegner auffraß, sei es in der achten Minute der Nachspielzeit. Es war surreal gut. Und Alonso konnte eigentlich nichts falsch machen.

Bayer 04 lieferte sich großartige Fußball-Schlachten, in der Liga, in der Europa League, dann Champions League und im Pokal, schlug alle Topteams der Liga. Immer mittendrin: Xabi Alonso. Wie kein anderer war er das Gesicht des Erfolges. Unten auf dem Rasen teilweise ein Vulkan, der Emotionen rausschleuderte und auch mal die Hände vor das Gesicht schlagend auf die Knie sank. Hinterher am Mikro und den Pressekonferenzen aber mit leiser Stimme bescheiden blieb und das Spiel auf seine eigene Weise filetierte. 

Am Sonntag waren ihm die besonderen Umstände anzumerken. "Für mich war es ein emotionaler Tag", sagte er auf der PK. Es überwiege vor allem der Stolz und die Dankbarkeit, was er zusammen mit den Spielern, Fans und allem im Klub erreicht habe. "Dieser Verein bleibt für immer in meinem Herzen", sagte er weiter. Das Ergebnis heute sei nicht das Wichtigste. "Das werde ich schnell vergessen". Es sei eine besondere Zeit in Leverkusen gewesen, "die viel Einfluss auf mich hatte. Das bleibt für immer."

Alonso hat Leverkusen emotionalisiert

Xabi Alonso entwickelte sich in Rekordtempo zum "Super-Trainer" der Liga, überflügelte die Bayern – der Doublesieg mit der Ungeschlagen-Saison wird ihn für immer unvergessen machen, nicht nur bei Bayer 04. Binnen zwei Jahren stieg er zu einer Trainer-Legende auf, als Spieler war er das ohnehin.

Sein Weg geht weiter. Es ist noch nicht offiziell, aber allen ist klar: Der nächste Schritt heißt Real Madrid. Mehr geht dann eigentlich nicht mehr auf Klubebene. Es ist seine nächste gigantische Aufgabe.

In Leverkusen aber mischt sich Stolz und Wehmut mit ein wenig Sorge. Der Abgang zusammen mit den immer hartnäckiger werdenden Gerüchten um Florian Wirtz und weitere Stars der Ungeschlagen-Elf lösen in der Stadt, in der der Aspirin-Wirkstoff erfunden wurde, schon ein wenig Kopfschmerzen aus.

Offiziell verabschiedet wurde am Sonntag neben Alonso auch Kapitän Jonathan Tah, der nach über zehn Jahren den Verein verlässt. Eine Klub-Ikone. Nicht nur wegen der über 400 Pflichtspiele für Bayer 04. Der 29-Jährige entwickelte sich vom Talent zum Abwehrchef und Stammkraft der deutschen Nationalmannschaft. Auch eine irrwitzige Aufsteiger-Geschichte. "Als Talent gekommen, als Doublesieger gegangen, Danke für über zehn Jahre" stand auf einem Banner in der Nordkurve. "Ich werde es wohl erst zu Hause realisieren, wenn das Adrenalin runtergefahren ist. Jetzt habe ich gerade einfach genossen, wie viel Liebe und Wertschätzung man bekommen hat", sagte er.

Wie geht es in Leverkusen weiter?

Bei Alonso und Tah ist es schon klar, dass sie gehen. Bei Zauberfuß Wirtz scheint nur noch die Frage zu klären sein, ob er in diesem Sommer oder nächsten Sommer zum großen FC Bayern wechselt. Die Leistungsträger Jeremie Frimpong, Alejandro Grimaldo, Stürmerduo Patrik Schick und Victor Boniface werden ebenfalls mit Wechseln in Verbindung gebracht. Bricht dieses großartige Team also in vielen Teilen auseinander? Es ist zu befürchten.

Wenn man sich im Klub umhört, ist aber weniger von Sorgen, sondern von Dankbarkeit die Rede. Und in Vertrauen in die handelnden Personen. Sportchef Simon Rolfes und Geschäftsführer Fernando Carro sind in diesem Sommer gefordert. Das Vertrauen haben sie sich in den vergangenen zwei Jahren erarbeitet.

Man werde auf der Trainerposition eine gute Lösung finden, sagte Rolfes nach Alonsos Abschieds-PK am Freitag. Es läuft wohl auf den Niederländer Erik Ten Hag oder Spanier Cesc Fabregas als Nachfolger hinaus. Viele gute Spieler werden bleiben, neue kommen, versprach Rolfes.

Einen großen Umbruch kann er aber nicht leugnen. Vielleicht steigt das Berliner Edeltalent Ibrahim Maza zum neuen Bayer-Helden auf, zum Mini-Wirtz. Vielleicht wird Fabregas ein kleiner oder großer Trainer-Alonso. All das ist noch offen. All das interessierte die vielen Fans an diesem Sonntag aber auch nur am Rande. Wichtiger war eines: Adios zu sagen, Xabi I. zu danken.

Einen zweiten Xabi Alonso wird es hier nicht geben.

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