Die Las Vegas Raiders haben in den späten Runden des NFL Draft einen Alleskönner gefunden. Beim ehemaligen FCS-Quarterback werden schnell Erinnerungen an einen ehemaligen Lieblings-Receiver von Team-Teilhaber Tom Brady wach.
Mit dem 213. Pick im NFL Draft 2025 haben die Las Vegas Raiders Tommy Mellott von Montana State geholt. Viele hatten ihn als Quarterback auf dem Zettel, doch als sein Name verkündet wurde, wurde er vom "NFL Network" bereits als Wide Receiver deklariert. Wenn man nun noch weiß, dass Raiders-Teilhaber Tom Brady in den Draft-Prozess in Vegas involviert war, muss man förmlich Parallelen zu einem seiner früheren Weggefährten ziehen.
Die Rede ist natürlich von Julian Edelman. Der frischgebackene Patriots-Hall-of-Famer war einst im Draft 2009 in Runde 7 gezogen worden. Auch er war auf dem College Quarterback - bei Kent State -, kam jedoch als Wide Receiver in die Liga. Obwohl er die Position am College gar nicht gespielt hatte.
Edelman begann seine Karriere als Returner und spielte nur sporadisch in der Offense, weil er die Position erstens noch lernen musste und zweitens mit Wes Welker den damals besten Slot-Receiver seiner Zeit vor sich hatte. Wirklich zur Geltung kam das "Eichhörnchen" erst, als Welker nach Denver abwanderte.
Raiders lassen Rolle für Mellott offen
Mellott war ein herausragender Spieler für die Bobcats und führte sein Team viermal in die Playoffs der FCS (Football Championship Subdivision), sozusagen der zweiten Liga des College Footballs, sowie zu zwei Big-Sky-Titeln. Er wurde 2024 sogar mit dem Walter Payton Award für den herausragendsten Offensivspieler der FCS gewählt.
Und dennoch schätzt man ihn nicht wirklich als Quarterback in der NFL ein. Vielmehr soll er gleich mehrere Rollen bekleiden, wobei die Entwicklung zum Wide Receiver wohl der Fokus sein wird. Er soll jedoch auch in den Special Teams zum Einsatz kommen und könnte natürlich aufgrund seiner Erfahrung als Passgeber auch bei Trickspielzügen eine Rolle spielen.
Brandon Yeargan, der College-Scouting-Direktor der Raiders, sagte dazu gegenüber dem "Las Vegas Review-Journal": "Ich würde ihn jetzt noch nicht auf eine Rolle festlegen. Ich würde sagen, wir sehen ihn als einen Receiver, der im Special Teams viel Wert haben wird, potenziell als Returner, als Cover-Spieler, vielleicht auch als Quarterback. Wir sehen ihn wirklich als Athlet/Receiver, aber er ist ein einzigartiger Typ."
Den Raiders ist Mellott - nicht nur dank des geschulten Auges von Brady - wohl vor allem mit seinen Workouts im Vorfeld des Drafts aufgefallen. Seine Athletik-Scores waren beeindruckend, speziell für seine Statur. Mit seinen 1,80 Metern lief er die 40 in 4,39 Sekunden. Zudem brachte er es auf 104 Zentimeter beim Hochsprung und 3,15 Meter beim Weitsprung. Das spricht für eine enorme Beweglichkeit mit dem Ball in der Hand.
Raiders hoffen auf "Alleskönner"
Auf dem Feld hatte er seine Playmaker-Qualitäten für Montana State ohnehin schon gezeigt. Mit seinen 43 Rushing Touchdowns (Rang 3 der Schulgeschichte) und 53 Touchdown-Pässen (Rang 5) bekam er den Spitznamen "Tommy Touchdown" und belegte darüber hinaus noch Rang 3 in der Geschichte von Montana State mit 3517 Rushing Yards und Rang 5 mit 5810 Passing Yards.
Der Wechsel auf Wide Receiver kommt für ihn derweil nicht überraschend. Er hatte ihn sogar schon im Vorfeld des Draft antizipiert und sich entsprechend vorbereitet. "Meine gesamte College-Karriere, um ehrlich zu sein, war ich auch eine Art 'Alleskönner'", sagte Mellott. "Und das ist es, was ich sein werde, wenn ich nach Las Vegas komme: einfach ein 'Alleskönner', der natürlich sein Handwerk perfektionieren wird, was auch immer von mir erwartet wird, und das und mehr tun wird."
Was Mellotts konkreten Rollen sein werden in seiner Rookie-Saison, ist derzeit noch offen - es ist nicht mal gesagt, dass er den Sprung in den finalen Kader schaffen oder am Ende vielleiht im Practice Squad landen wird. Aber schaut man sich die derzeitige und sehr frühe Depth Chart an, dann dürfte Mellott eine Chance haben, das Jahr wenigstens mal als einer der primären Kick- und Punt-Returner zu beginnen. Und was das Receiving Game betrifft, hat er zunächst mal Jakobi Meyers vor sich - ein ehemaliger Teamkollege von Brady, der wie Edelman im Slot spielt und sehr sichere Hände hat.
An ihm wird er wohl nicht vorbeikommen, aber sicherlich einiges lernen können, wie man speziell diese Position spielt - wie einst Edelman hinter Welker.




































