Bei Formel-1-Rennstall Alpine geht es mal wieder drunter und drüber. Teamchef Oliver Oakes überlebte in seinem Amt keine zwölf Monate, bei Fahrer Jack Doohan waren es weniger als sechs. Einen großen Teil der Verantwortung für das Chaos trägt Gerüchten zufolge Flavio Briatore. Doch sowohl er als auch Oakes widersprechen.
Ex-Berater und Neu-Teamchef Flavio Briatore trägt einem Bericht des Fachportals "The Race" zufolge einen großen Teil der Verantwortung für den doppelten Personal-Knall, der sich in diesen Tagen bei Formel-1-Rennstall Alpine abgespielt hat.
Briatore habe zunächst Jack Doohan am Sonntag nach dem Rennen in Miami über seine Zurückstufung zum Ersatzfahrer in Kenntnis gesetzt. Oakes Rückzug scheine "eine direkte Reaktion darauf" zu sein, heißt es.
Oakes verliert Machtkampf gegen Formel-1-Legende Briatore
Das jetzige Personal-Beben ist laut "The Race"-Angaben letztlich nur die Folge eines monatelangen Machtkampfes innerhalb des Teams gewesen. Seinen Ursprung hatte dieser, als Briatore höchstpersönlich die Verpflichtung von Franco Colapinto einstielte, obwohl Oakes und Co. zuvor schon Jack Doohan zum zweiten Fahrer neben Pierre Gasly befördert hatten.
Oakes habe daraufhin in der Öffentlichkeit eine Entscheidung erklären müssen, für die er gar nicht verantwortlich war. Das hat für Frust beim nun zurückgetretenen Teamchef gesorgt. Der Brite habe diese und auch andere Entscheidungen wie die Trennung Esteban Ocon immer wieder öffentlich rechtfertigen müssen, obwohl er mit diesen nicht einverstanden war, schreibt "The Race" dazu.
Briatore und Oakes widersprechen Gerüchten
Dem Bericht zufolge hatte Oakes das Gefühl, seine Arbeit werde aus den eigenen Reihen torpediert - vornehmlich durch Briatore und dessen Personalentscheidungen. Konkretes Beispiel waren Doohan und Alpine-Nachwuchsfahrer Paul Aron, die die Rückendeckung Oakes' genossen, bei Briatore aber stets hinter Colapinto anstanden. Der Rücktritt des Teamchefs sei dementsprechend auch "kein Zufall", heißt es.

Sowohl Oakes als auch Briatore widersprachen dieser Darstellung am Mittwochabend. In zwei separaten Stellungnahmen erklärten sie, dass ihr Verhältnis bis zuletzt intakt gewesen sei. Der Ex-Teamchef teilte mit, sein Rücktritt sei eine "persönliche Entscheidung", Briatore "wie ein Vater" für ihn gewesen. Seit er seinen Posten angetreten habe, sei er vom Italiener unterstützt worden, versicherte Oakes.
Briatore wiederum bezeichnete die Gerüchte um einen internen Zoff als "komplett falsch und weit weg von der Wahrheit". Der Rennstall habe lediglich den Wunsch Oakes' nach einem Rückzug akzeptiert. "Die Gründe haben nichts mit dem Team zu tun", meinte der mächtige Italiener.


