In der vergangenen Biathlon-Saison war Emil Nykvist immer wieder Teil des schwedischen Weltcup-Aufgebots. Der Freund von Langlauf-Superstar Stina Nilsson war bei der WM immerhin als Ersatzmann nominiert worden. Nun traf der 28-Jährige eine durchaus überraschende Entscheidung.
Am Montag verkündete der schwedische Biathlon-Verband die A-Nationalmannschaft, die für den kommenden Weltcup-Winter vorgesehen ist. Acht Frauen und sechs Männer stehen auf der Liste der Athleten, die in Östersund in den kommenden Wochen zusammenkommen, um die Vorbereitung auf die neue Saison aufzunehmen.
Der Name von Emil Nykvist, der im vergangenen Winter immerhin sechs Weltcup-Rennen absolvieren durfte, fehlte überraschend. "Wir haben sehr gute Gespräche mit Emil geführt. Wir haben recht früh gemerkt, dass wir ein wenig anders denken. Er möchte mehr Zeit zu Hause verbringen, und das respektiere ich voll und ganz. Er ist von diesem Weg überzeugt, wir sind eher von einem anderen überzeugt", erklärte Nationaltrainer Johannes Lukas.
Der 28-Jährige ist seit rund zwei Jahren in einer Beziehung mit Langlauf-Superstar Stina Nilsson. Schon während der laufenden Saison hatte der Biathlet verraten, dass es ihm schwer fällt, seine Liebste nur selten sehen zu können. Eine Teilnahme am anstehenden Trainingslager in Östersund würde erneut eine örtliche Trennung des Wintersport-Traumpaares bedeuten.
Biathlon: Nykvist muss "seinen eigenen Weg gehen"
Stattdessen will der EM-Dritte in der Nähe des gemeinsames Hauses bleiben und in Dalarna trainieren. "Ich respektiere das voll und ganz. Das Wichtigste ist, dass jeder seinen eigenen Weg geht und sich dabei gegenseitig unterstützt, dass beide Seiten das tun, woran sie glauben", sagte Lukas auf einer digitalen Pressekonferenz weiter.
Ausgeschlossen ist es dennoch nicht, dass Nykvist in der kommenden Weltcup-Saison für die schwedische A-Auswahl zum Einsatz kommt. Durch das Fernbleiben des gemeinsamen Trainingslagers in Östersund ist dies aber deutlich unwahrscheinlicher geworden. Er wird sich wohl (zunächst) im zweitklassigen IBU-Cup beweisen.
"Es ist wichtig, dass jeder seinen Weg geht und wir ihn unterstützen. Dann wird er hoffentlich sehr stark für die Wintersaison zurückkommen. Es ist wichtig, das zu tun, was man denkt, und nicht jemand anderem zu folgen", betonte Lukas.

