Eigentlich wollte Lisa Vittozzi im vergangenen Winter den Biathlon-Gesamtweltcup zum zweiten Mal in Folge gewinnen. Eine hartnäckige Rückenverletzung setzte die Italienerin aber außer Gefecht. Jetzt greift sie wieder an. Ihre Erlebnisse in den letzten Monaten sollen ihr dabei helfen.
Ob Lisa Vittozzi in der Biathlonsaison 2024/25 das Zeug dazu gehabt hätte, den Gesamtweltcup zum zweiten in Folge zu gewinnen, weiß niemand. Sicher ist: Die Italienerin hätte Franzi Preuß, Lou Jeanmonnot und Co. ganz sicher nicht durchgewunken und ihnen einen harten Kampf geliefert. Eine schwere Rückenverletzung verhinderte jedoch einen Einsatz der 30-Jährigen, die mit gemischten Gefühlen auf die letzten Monate zurückblickt.
Die Verletzung habe sie kalt erwischt, gab Vittozzi bei einer Veranstaltung des italienischen Verbandes offen und ehrlich zu. "Ich habe es nicht erwartet, weil ich eine sehr gute Vorbereitung hatte und sehr zufrieden war. Und ich hatte mich im Vergleich zum Vorjahr auch verbessert. Also war ich entschlossen, meinen Titel zu verteidigen", sagte Vittozzi.
Biathlon-Star hatte "großen Druck und Sorgen"
Im November habe ihr Rücken dann plötzlich zugemacht. Bis in den Dezember hinein habe sie noch versucht, dagegen anzuarbeiten, "aber mein Rücken spielte nicht mit. Ich hatte zu starke Schmerzen". Da sie keine "mittelmäßige Saison" riskieren wollte, in der die 100 Prozent für sie nicht drin gewesen wären, habe sie entschlossen, den gesamten Winter 2024/25 zur Genesung zu nutzen.
Mittlerweile, so erklärte Vittozzi, fühle sie sich besser. "Mein Körper reagiert gut und Stück für Stück merke ich, dass es besser geht und ich ruhiger werde. Am Anfang war das noch nicht so. Dort hatte ich großen Druck und Sorgen", blickte die Italienerin auf das Ende des letzten Jahres zurück. Letztendlich war es aber auch ein Erlebnis, aus dem sie einiges gelernt hat.
"Dass man den Signalen des Körpers und Kopfes folgen sollte und sich seinen Raum und Pausen nehmen sollte. Letztes Jahr habe ich mit 100 km/h gelebt. Das war vielleicht ein bisschen zu viel und ich habe es zu spät gemerkt", erklärte die Italienerin, der noch rund zehn Monate bleiben, um bis zu den Olympischen Spielen in ihrer Heimat zurück zur Top-Form zu finden.