Stepanie Venier blickt auf einen Ski-Alpin-Winter zurück, der eine wahre Berg-und-Talfahrt darstellt. Die 31-jährige Österreicherin brachte im Weltcup nur selten ihre PS auf die Piste, bretterte in Saalbach dann jedoch zum WM-Titel im Super-G. Nicht wirklich rund läuft auch die Zusammenarbeit mit Chefcoach Roland Assinger, wie Venier nun deutlich klarstellte.
Seit April 2023 betreut Roland Assinger die österreichischen Ski-Damen, heftige Attacken auf seine Person lassen allerdings erahnen, dass es auf der Position bald eine Veränderung geben könnte. Mit Stephanie Venier hat nun zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ein ÖSV-Star den Trainer sehr deutlich kritisiert.
"Die Richtlinien, die Roland Assinger vorgibt, sind oft schwer nachzuvollziehen und nicht mehr zeitgemäß", sprach Venier im Interview mit der "Krone" eindeutig Missstände an und konkretisierte: "Es geht um die Art und Weise, wie – wenn überhaupt – mit uns kommuniziert wird. Wir sind kritikfähig, aber es geht immer um das Wie. Wenn es in die persönliche Ebene geht, viele Mädels plärren, dann ist das nicht die feine englische Art. Durch die Diskussionen bzw. dem Umgangston wird einem oft das Selbstvertrauen genommen. Dann ist es schwer, auf sein Können zu vertrauen."
Worte, die bestätigen, was zuvor schon die inzwischen zurückgetretene Tamara Tippler anprangerte. Tippler, die im Weltcup zehnmal das Podest enterte, prangerte Assinger Umgangston nach dem Ende des Ski-Winters 2024/25 ebenfalls an, betonte, es fühle sich an, als sei sie "nicht erwünscht" und warf Assinger vor, "von oben herab" zu kommunizieren.
Österreichs Ski-Verband soll von Problemen wissen
Assinger, der beim ÖSV noch eine weitere Saison unter Vertrag steht, wies die Vorwürfe zwar zurück, nach der erneuten Kritik dürfte die Luft aber zunehmend dünn werden. Zumal die Österreicherinnen auch nicht gerade auf einen Top-Winter unter seiner Leitung zurückblicken.
Die "Krone" betont zudem, dass die Unstimmigkeiten, dem Verband "längst" bekannt sind, "hinter vorgehaltener Hand" hätten bereits einige Sportlerinnen Assinger bei der Verbandsspitze angezählt.
Ob sich Venier noch einmal mit Assinger auseinandersetzen wird, steht derweil in den Sternen. Im "Krone"-Interview deutete sie an, dass sie die Skier an den Nagel hängen könnte. Ein Verbleib Assingers wäre wohl mehr als ein Fingerzeig: "Das wird sicher auch meine Entscheidung beeinflussen – denn so verliert man die Freude am Sport", so Venier.

