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"Ich schreibe ihn nicht ab, aber ..."

Ex-Profi prophezeit große Pogacar-Probleme bei Paris-Roubaix

Tadej Pogacar startet am Wochenende bei Paris-Roubaix
Tadej Pogacar startet am Wochenende bei Paris-Roubaix
Foto: © IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
09. April 2025, 09:37
sport.de
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Am Wochenende blickt die Radsport-Welt gespannt auf den Norden Frankreichs, wo Tadej Pogacar erstmals in seiner Karriere bei Paris-Roubaix antreten wird. Alle stellen sich die Frage: Kann der Dominator auch in der Kopfsteinpflaster-Hölle bestehen und die Spezialisten schlagen? Nathan Van Hooydonck sagt: wahrscheinlich nicht. 

Auf den Radsport-Zirkus wartet am Wochenende mit Paris-Roubaix das speziellste Rennen der Saison. Der Klassiker steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der ersten Teilnahme von Tadej Pogacar. Jeder kennt die Fähigkeiten des Slowenen, aber niemand weiß, wie er sich in der "Hölle des Nordens" schlagen wird. 

Nathan Van Hooydonck, selbst mehrfacher Teilnehmer, hat Zweifel, ob das slowenische Leichtgewicht den Herausforderungen wirklich gewachsen ist. Weniger Körpermasse sei bei Paris-Roubaix nicht unbedingt ein Vorteil, analysierte er in der belgischen Zeitung "Het Laatste Nieuws". Eher das Gegenteil sei der Fall.

"Zehn Kilogramm mehr Muskeln sind ein Vorteil." Natürlich könne Pogacar auch mit seiner Power hohe Watt-Zahlen treten. "Aber nicht so sehr wie Wout [van Aert] und Co. Ich schreibe ihn nicht ab, aber es wird für ihn viel schwerer als bei der Flandern-Rundfahrt sein, dem Rest davonzufahren. Es gibt keine Anstiege, an denen er sein Gewicht ausspielen kann", sagte der Belgier.

Pogacar erwarten "mehr Arbeit und ein größerer Kampf"

Laut Van Hooydonck könnten auch die Kopfsteinpflaster-Passagen für Pogacar zu einem Problem werden. "Kleine, leichte Fahrer 'springen' ein bisschen auf den Kopfsteinpflastern, während schwere Fahrer ihr Rad automatisch nach unten pressen. Das gibt ihnen mehr Stabilität auf den Kopfsteinpflastern. Für jemanden, der nur 65 Kilo wiegt, ist es ein viel größerer Kampf und mehr Arbeit mit dem Rad."

In einem Anstieg gehe es vor allem darum, wie viel Watt pro Kilo ein Fahrer treten könne. "Der leichteste Fahrer, der am härtesten in die Pedalen treten kann, klettert am schnellsten. Aber im Flachen zählen die absoluten Watt-Zahlen: Je mehr Power, desto schneller bewegt man sich vorwärts", rechnete Van Hooydonck vor. 

Paris-Roubaix-Favorit "wie ein Laster"

Diese Kalkulation lässt Van Hooydonck zu dem Schluss kommen, dass Pogacar bei seinem Debüt theoretisch gewinnen kann, aber beileibe nicht als Favorit in das Rennen geht. Sein Top-Favorit sei dagegen Filippo Ganna, der knapp 20 Kilo mehr als Pogacar auf die Waage bringt. 

"Er ist wie ein Laster, der über die Kopfsteinpflaster fährt. Wenn er einmal auf Tempo ist, hält er nicht mehr an", sagte der Belgier über den 28-jährigen Italiener, der ein ausgewiesener Klassiker-Spezialist ist und in dieser Saison sowohl bei Mailand-Sanremo als auch bei der Flandern-Rundfahrt mit den Plätzen zwei und acht überzeugte. 

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