NFL-Veteran Braden Smith verpasste die letzten Spiele der Vorsaison "aus persönlichen Gründen". Nun ist bekannt, wieso er den Indianapolis Colts im Saison-Endspurt fehlte.
In einem Interview mit dem "Indianapolis Star" ließ Smith tief blicken und gab Einblicke in sein Seelenleben. Das Fehlen zum Ende der Saison ist mit einer Zwangsstörung zu erklären, die ihm diagnostiziert wurde. Smith war mit dieser Krankheit sogar 48 Tage in stationärer Behandlung.
Ungewöhnlich ehrlich hat Smith über die Zeit gesprochen und sagte, dass ihn am Ende wohl nur eine psychedelische Droge gerettet habe. Das Psychedelikum namens Ibogain ist in den USA illegal, hat sich aber in wissenschaftlichen Studien als vielversprechend für die Behandlung psychischer Erkrankungen erwiesen. Smith reiste nach Mexiko, um sich mit dieser Substanz behandeln zu lassen.
Während seiner Krankheit sei er so gequält worden, sagte Smith, dass er an Selbstmord gedacht habe. "Ich war körperlich anwesend, aber ich war nirgends zu finden", sagte Smith der Zeitung. "Es war mir egal, Football zu spielen. Es war mir egal, mit meiner Familie, meiner Frau und meinem neugeborenen Sohn zusammen zu sein. Ich war einen Monat davon entfernt, mir eine Kugel in den Kopf zu jagen", erklärte er schonungslos offen.
Smith: "Es wird dich verrückt machen"
Die Diagnose, die der 29-Jährige erhielt, beschrieb einen Zustand, der als Religiöse Skrupulosität bekannt ist. Nach Angaben der International OCD Foundation unterscheidet sich die religiöse Skrupulosität von einer gesunden Religionsausübung, da sie von der Angst vor Handlungen angetrieben wird, die Gott beleidigen oder als blasphemisch angesehen werden könnten.
Dies führt zu zwanghaftem Verhalten - einschließlich ständiger Gebete oder wiederholter Reue -, das das tägliche Leben einer Person zu beherrschen beginnen kann.
"Es gab nur eine Person, die jemals perfekt war, und das war Jesus", sagte Smith. "Wenn du versuchst, diesem Standard gerecht zu werden und ihn tatsächlich zu leben, wird dich das verrückt machen."
Schon zu Beginn der letzten Saison hatte sich der 29-Jährige seiner Frau anvertraut und erklärt, er wolle nach der Saison in Behandlung gehen, sollte sich keine Besserung einstellen. Im November entschied er sich dann bereits in Behandlung zu gehen, wo er allerdings nur minimale Verbesserungen feststellte, weshalb er sich mit Ibogain behandeln ließ.
Zurück im Leben
Nach der Behandlung in Mexiko und einer noch laufenden Therapie schätzt Smith seinen Zustand als gut ein.
"Ich bete überhaupt nicht mehr zwanghaft", sagte er. "Ich ersetze nicht mehr das Gute durch das Schlechte. Wenn ich einen schlechten Gedanken habe, denke ich einfach: 'OK, das ist nur einer von vielen Gedanken.' Ich mache einfach mit meinem Tag weiter und lasse mich nicht davon beeinflussen. Früher habe ich 3 bis 5 Stunden am Tag in meinem Kopf verbracht und mich mit Zwängen beschäftigt. Das war so anstrengend", beschrieb Smith das Problem.
Für die kommende Saison ist Smith also gerüstet. Mit den Colts einigte er sich auf eine Vertragsumstruktierung, die seinen Cap auf 10,4 Millionen Dollar sinken ließ. "Braden Smith ist zurück und er ist in einer guten Position", sagte General Manager Chris Ballard in der vergangenen Woche. "Ich glaube, die Leute vergessen, wie gut Braden ist."




































