Dem FC Schalke 04 droht wegen der angespannten Finanzlage einem Insider zufolge womöglich bald eine Zerreißprobe, falls das Thema Ausgliederung auf den Tisch kommt.
Das Problem aus Sicht des FC Schalke 04: Jahr für Jahr muss der Klub einen Überschuss erwirtschaften, um die DFL-Eigenkapitalregeln zu erfüllen und einen Punktabzug zu vermeiden.
Geld wollte Schalke auch mit der Gründung der vereinseigenen Fördergenossenschaft generieren. Diese läuft allerdings schleppend an, wie S04-Vorstandschef Matthias Tillmann Mitte März offenbarte.
"Wir sind heute bei über 7000 Mitgliedern, die Anteile für rund sieben Millionen Euro gezeichnet haben", verriet er rund zwei Monate nach dem Start der Aktion gegenüber der "WAZ".
Tillmann schob die Zurückhaltung der Mitglieder auf die "Skepsis" wegen der sportlich wenig erbaulichen Situation der Königsblauen, die sich aktuell zwar fast aller Abstiegssorgen entledigt haben, in der 2. Bundesliga aber nach wie vor nur auf Tabellenplatz elf rangieren.
Kommt nun das Thema Ausgliederung wieder auf den Tisch in Gelsenkirchen?
"Wir wissen alle, dass Schalke unbedingt Geld braucht. Das kam nun über den Erstaufschlag der Fördergenossenschaft nicht rein", sagte "Bild"-Reporter Max Backhaus im Talk "Mein Klub - FC Schalke 04". "Sollte sie erfolglos bleiben, muss man über Alternativen nachdenken. Eine ist die Ausgliederung – das hat Tillmann selbst gesagt. Das wissen viele noch gar nicht."
Das sei ein Thema, "das durchaus auf Schalke zurollen könnte. Am Ende entscheiden darüber natürlich die Mitglieder, aber das wird ein richtig krasses Streitthema", konstatierte Backhaus.
FC Schalke 04: Ausgliederung "vielleicht eine Möglichkeit"?
Zuletzt wurde auf Schalke am Ende der Ära von Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies über eine Ausgliederung diskutiert. Wegen der Corona-Pandemie befand sich der Klub damals in einer existenzbedrohenden Lage.
Mehr dazu:
Aus dieser konnte sich Schalke in der Folge aber zumindest einigermaßen wieder befreien, Tönnies trat zurück, das Thema Ausgliederung verschwand im Giftschrank.
"Eine Ausgliederung müsste natürlich von den Mitgliedern beschlossen werden", erklärte Backhaus. "Wenn Matthias Tillmann diese groß als Kampagne fährt und sagt, dass man alternativ in der 5. Liga landen würde, ist es vielleicht eine Möglichkeit. Aber wenn den Mitgliedern wichtiger ist, dass der eingetragene Verein bestehen bleibt als dass man eines Tages vielleicht wieder Champions League spielen könnte, ist das deren Recht."