Vereinslegende Thomas Müller muss den FC Bayern im Sommer verlassen. Der Ur-Münchner erhält keinen neuen Vertrag, wie die Klub-Führung entschied - obwohl der 35-Jährige gerne noch ein Jahr drangehangen hätte. Am Samstagvormittag erklärten sich die Bosse des deutschen Rekordmeister. Begleitet wird der Abschied von Misstönen.
Thomas Müller muss dem FC Bayern im Sommer nach 25 Jahren Lebewohl sagen. Der Weltmeister von 2014 bestätigte am Samstagvormittag in einem Brief, dass ihm der deutsche Rekordmeister keinen neuen Vertrag anbieten wollte.
Wenig später zog der Klub in der Kommunikation nach. Sportvorstand Max Eberl erklärte: "Diese Entscheidung ist uns verständlicherweise alles andere als leichtgefallen, und ausschlaggebend war am Ende ganz allein die Kaderplanung, bei der wir den Fokus auf die Zukunft richten."
Die in den vergangenen Wochen geführten Gespräche seien "von beiden Seiten offen und transparent" über die Bühne gegangen, hob Eberl hervor: "Thomas weiß, dass er beim FC Bayern die allerhöchste Wertschätzung genießt. Daran ändert auch diese Entscheidung nichts. Jetzt wollen wir gemeinsam mit ihm noch Titel holen. Thomas Müller spielt nicht nach Lehrbuch – er schreibt sein eigenes: 25 Jahre FC Bayern auf höchstem Niveau."
Dreesen spricht von "einvernehmlicher Lösung"
Während Thomas Müller in seinem Abschiedsbrief betonte, dass die Entscheidung gegen eine Vertragsverlängerung nicht den "persönlichen Wünschen entsprach", betonte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen: "Das Wichtigste ist, dass wir eine gemeinsame Lösung gefunden haben. Thomas Müller ist eine der größten Spielerpersönlichkeiten dieses Klubs, und dementsprechend war es uns ein Anliegen, fair und einvernehmlich eine Einigung zu finden."
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Der Vorstandschef hatte das Heft des Handelns zuletzt in die Hand genommen und in finalen Gesprächen am Mittwoch und Donnerstag die Lösung mit der angeblich deutlich siebenstellig entlohnten "Mini-Vertragsverlängerung" für den US-Trip erarbeitet.
Gerne hätte Dreesen dem Routinier eine goldene Brücke zu Kooperationsklub Los Angeles FC gebaut, die Tür steht ihm auch in anderer Funktion immer offen, doch Müller muss sich dem Vernehmen nach erst mal sortieren. Ob es woanders weitergeht, ließ er offen.
Klub-Präsident Herbert Hainer bezeichnete den Weltmeister von 2014 derweil als "den Inbegriff einer bayerischen Bilderbuchkarriere". Müller reihe sich ein "in die Riege der herausragendsten Persönlichkeiten des FC Bayern".
"Am Ende waren es Gründe der Kaderplanung"
Auch Sportdirektor Christoph Freund sei die Entscheidung "extrem schwer" gefallen.
"Am Ende waren es Gründe der Kaderplanung, und am wichtigsten ist, dass man sich danach in die Augen schauen kann. Das ist hier der Fall. Jetzt werden wir alles dafür geben, um zum Ausklang noch gemeinsam Titel zu holen."
Mit dem FC Bayern gewann Thomas Müller bislang zwölf Meisterschaften, sechsmal holte er den DFB-Pokal. Je zwei Mal sicherte er sich mit seinem Klub die Champions League, den UEFA-Supercup und die Klub-WM. In der laufenden Saison könnten 13. Meisterschaft und ein dritter Sieg in der Königsklasse hinzukommen. Durch seine weit über 700 Pflichtspiele für den FC Bayern ist er der Rekordspieler des Klubs.