Wie gut sind die russischen Biathlon-Stars auf eine Rückkehr in den Weltcup oder zu den Olympischen Spielen vorbereitet? Nicht gut, sagt der Vize-Präsident des nationalen Verbandes, der vor allem das Niveau seiner Athletinnen und Athleten am Schießstand mit deutlichen Worten kritisiert.
Die Biathlonsaison 2024/25 hat in Russland einige Augen geöffnet. Nachdem Verantwortliche, Experten und auch die Aktiven in den letzten Monaten und Jahren stets beteuerten, trotz Ausschluss aus dem Weltcup keinen Rückstand auf die internationale Spitze zu haben, gab ausgerechnet Verbands-Vizepräsident Vladimir Barnashov genau dies nun öffentlich zu.
In einer Mitteilung, die vom nationalen Olympischen Komitee verschickt wurde, hielt er sich in seiner Analyse des Status quo nicht zurück und beklagte vor allem das Niveau der eigenen Athletinnen und Athleten am Schießstand. Die Arbeit der Trainer sei auf der einen Seite sichtbar. "Aber es gibt auch Versäumnisse und etwas, über das wir nachdenken müssen", sagte er.
Russlands Biathlon-Stars auf "sehr schwachem Level"
Die Leistungen der heimischen Biathleten am Schießstand seien auf einem "sehr schwachem Level. Das ist klar", sprach er das in seinen Augen größte Problem deutlich an. "Sowohl in der Genauigkeit als auch in der Schieß-Geschwindigkeit" gebe es Nachholbedarf. Selbst die Belarussen, die an den Wettkämpfen in Russland teilnehmen, "schießen schneller als wir", klagte der Offizielle.
"Und wenn wir auf den Rest der Welt schauen: Franzosen, Norweger und Schweden schießen alle ziemlich schnell. Also, ja: Es gibt hier einige ernsthafte Mängel und wir müssen hart arbeiten, um diese zu eliminieren", forderte Barnashov schnellstens Besserung.
Erst vor wenigen Tagen hatte mit Olympia-Teilnehmer Daniil Serokhvostov bereits ein Aktiver das Niveau im russischen Biathlon-Sport kritisiert. Auch er sieht besonders am Schießstand große Probleme und sagte, dass Russland sein Niveau dort "nicht gehalten" habe.
