Mit dem Fahrertausch vor dem Großen Preis von Japan hat Red Bull schon frühzeitig auf den Fehlstart in der Formel 1 reagiert. Ex-Pilot Marc Webber findet die Situation dennoch weiterhin brisant und sieht den österreichischen Rennstall am Scheideweg.
Wie der Australier im Podcast "Formula For Success" betonte, halte er die Degradierung von Liam Lawson zwar für richtig. Der Youngster sei zuletzt "zwei, drei Zehntel pro Sektor" langsamer gewesen als Max Verstappen und habe so für eine Situation gesorgt, die "nicht tragbar" sei.
Doch wenn in Suzuka erstmals Yuki Tsunoda statt Lawson in den Red Bull steigt, sieht Mark Webber für alle Beteiligten eine neue Fallhöhe. "Was passiert, wenn Yuki auch nicht liefert?", fragte Webber. "Was macht das Team, wenn dann alle wackeln?"
Längst wird spekuliert, dass auch Weltmeister Max Verstappen dem Team bald den Rücken kehren könnte. Ralf Schumacher stellte gegenüber der "Bild" sogar die These auf, dass Red Bull am Zerfallen ist.
Red Bull muss das Auto "fahrbar machen"
Webber fühlt sich mit Blick auf seinen alten Arbeitgeber an die Honda-Jahre von Marc Márquez in der Motorrad-Weltmeisterschaft MotoGP erinnert. "Márquez hatte über Jahre gelernt, das Bike zu fahren - aber als er ging, konnte es niemand mehr. Dann war es unfahrbar", erinnerte der 48-Jährige.
Red Bull befinde sich aktuell auf einem ähnlichen Kurs, glaubt Webber. "Das Team muss das Auto für mehr als einen Fahrer fahrbar machen", lautet sein klarer Appell.
Denn Verstappen sei derzeit anscheinend der Einzige, der "eine vernünftige Rundenzeit aus diesem Auto herausquetschen kann". Nach dem Lawson-Debakel sehe zwar selbst Sergio Pérez rückblickend "wie ein Zauberer" aus.
Doch die Entwicklung der Kräfteverhältnisse bei Red Bull über die letzten Jahre hinweg sei alarmierend: "Es muss doch Kurven geben auf einer Rennstrecke, in denen der zweite Fahrer mal schneller ist als Max. Aber das passiert nicht: Max trägt das Auto ganz allein."


