Beim wilden 3:3-Unentschieden gegen Greuther Fürth offenbarte der FC Schalke 04 einmal mehr sein gravierendes Abwehr-Problem. Die neu zusammengestellte Viererkette wies, wie bereits in der ganzen Saison, große Lücken auf. Nun teilte Cheftrainer Kees van Wonderen heftig gegen seine eigene Defensive aus.
Mit 49 Gegentoren stellt der FC Schalke 04 die drittschlechteste Abwehr der 2. Bundesliga. Nur die Abstiegskandidaten Eintracht Braunschweig und Jahn Regensburg mussten noch mehr Tore hinnehmen. Am Sonntag mussten Loris Karius und Justin Heekeren insgesamt dreimal hinter sich greifen, die Königsblauen hatten Glück, dass Greuther Fürth seine zahlreichen Chancen nicht noch besser nutzte.
Entsprechend angefressen war auch Cheftrainer Kees van Wonderen: "Unsere Defensive ist sehr instabil, sie kommuniziert nicht miteinander, trifft die falschen Entscheidungen. Sie arbeiten nicht zusammen und sind unsicher. Die ganze Saison fehlt es schon an Kommunikation! Wenn du bei uns beim Training bist, hörst du da Spieler miteinander reden? Nein! Die Einzigen, die reden, sind wir Trainer und Betreuer! Das ist nicht gut."
FC Schalke 04 "muss jetzt mal kritisch schauen"
Insbesondere der millionenschwere Sommer-Neuzugang Felipe Sánchez, der noch nicht in Gelsenkirchen Fuß gefasst hat, bekam sein Fett weg. "Natürlich müssen sich junge Spieler entwickeln. Aber es kommt der Moment, in dem man sagt: Wie lange sollen wir denn noch warten? Das geht nicht bei so einem großen Verein! Es sind schon 27 Spiele gespielt", kritisierte der Niederländer weiter.
"Wir sind ein großer Verein und brauchen auf jeder Position Qualität. Das ist es, was fehlt, stellte van Wonderen ernüchternd fest und legte nach: "Ich tausche mich jeden Tag mit Ben und Youri aus. Wir haben nun diesen Kader, den wir haben, und können das aktuell nicht ändern." Zudem fordert der 56-Jährige eine Aufarbeitung der Fehlplanungen im Sommer.
"Der Verein muss jetzt mal kritisch schauen: Was ist Schalke-Niveau und was bedeutet Schalke-DNA? Denn die brauchen wir und müssen sie umsetzen", forderte er.