Seit einigen Jahren mischt Einar Hedegart die norwegische Langlauf- und Biathlon-Szene auf. Erst vor wenigen Tagen bejubelte er im Langlauf-Weltcup einen zweiten Platz. Am Samstag kürte er sich zum norwegischen Biathlon-Meister im Massenstart. Anschließend verkündete er, dass er ab sofort nur noch mit Gewehr auf dem Rücken laufen wird.
Einar Hedegart ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Multitalent. Erst vor zwei Wochen sorgte er beim Langlauf-Weltcup in Oslo für Schlagzeilen, als er im 10km-Rennen sensationell den zweiten Platz belegte und vor Norwegens Ausnahmeläufer Johannes Klæbo landete. Etwas, das selbst den besten Langläufern der Welt nur ganz, ganz selten gelingt.
Seit Samstag darf sich der 23-Jährige auch noch norwegischer Biathlon-Meister nennen. Nach einer famosen Leistung im Massenstart von Stiklestad gewann er das Rennen nach einem dramatischen Finish vor Johan-Olav Botn und Isak Frey. Obwohl er eine Strafrunde mehr als der laufstarke Botn schoss, kam er nach einem explosiven Sprint mit 1,1 Sekunden Vorsprung vor dem etablierten Biathleten ins Ziel.
Langlauf-Karriere beendet: "Ich werde ab jetzt ein Biathlet sein"
Nach dem Rennen erklärte Hedegart seine "Doppel-Karriere" für beendet. Ab sofort, so der Youngster, werde er sich voll und ganz dem Biathlon-Sport widmen. "Ich werde ab jetzt ein Biathlet sein. [...] Heute Morgen habe ich realisiert, dass ich nicht die Motivation habe, wenn ich nur Langläufer sein soll. Ich muss auch ein bisschen schießen", kündigte er seinen Abschied aus dem Langlauf-Lager an.
Dass sein endgültiger Wechsel nicht ohne Probleme über die Bühne gehen wird, ist ihm bewusst. "Ich werde morgen oder nächsten Monat wahrscheinlich noch kein stabiler Schütze sein, aber bis November werde ich alles geben, um einer zu werden. Ich hoffe, alles kommt zusammen", sagte der Norweger.
"Es ist schrecklich, dass uns ein Langläufer schlägt"
Die ganz große Biathlon-Bühne ist für Hedegart übrigens kein Neuland. Schon 2022/23 durfte er im Saisonfinale in Oslo mit den ganz Großen laufen. Und auch dort sorgte er für Schlagzeilen, als er im Sprint auf den 28. Platz lief. Das Debüt hatte unter anderem Johannes Thingnes Bø und Ole Einar Bjørndalen ins Staunen versetzt.
Nun steht also fest, dass aus dem hauptberuflichen Langläufer ein Biathlet wird. Einer, der jetzt schon mehr als nur schnelle Beine mitbringt. "Es ist absolut schrecklich, dass ein Langläufer hier her kommt und uns im Biathlon schlägt. Ich muss sagen, das gefällt mir gar nicht", sagte Vetle Sjåstad Christiansen nach Hedegarts Sieg mit einem Lächeln. Wohlwissend, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein könnte.
