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Emotionales Karriereende

"Geiler Abschluss": Eisenbichler glänzt mit dem DSV-Team

Video: Spätes Wellinger-Gold? Experte bremst Erwartungen
29. März 2025, 11:30

Eine große Karriere ist beendet: In seinem letzten Wettkampf führt Markus Eisenbichler die deutschen Skispringer in Planica aufs Podest - und lässt sich von seinen Spezis feiern.

Nach der finalen Landung seiner großartigen Karriere fuhr Markus Eisenbichler mit ausgebreiteten Armen mitten in die Sektdusche der Teamkollegen hinein, seine Spezis aus der Heimat hatten sich mit Plakaten in den Auslauf gemogelt und trugen ihren "Eisei" schließlich auf den Schultern: Unglaublich emotional und noch einmal mit zwei Traumflügen hat sich einer der besten deutschen Skispringer der Geschichte in den Ruhestand verabschiedet - mit Platz zwei im Teamfliegen von Planica endete eine famose Laufbahn.

"So ein geiler Abschluss! Das bedeutet mir unglaublich viel. Ich muss gerade mit mir kämpfen, mir rafft es den Atem", sagte der sechsmalige Weltmeister den Tränen nahe am "ARD"-Mikrofon, während "Eisei"-Sprechchöre durch den strömenden slowenischen Regen schallten: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. So viele coole Leute haben mich heute und in den ganzen Jahren begleitet, meine Eltern, meine Freunde, meine alten Trainer. Und deshalb wollte ich heute noch einmal zwei gute Sprünge zeigen."

Eisenbichler sichert zweiten Platz ab

Das gelang ihm mit Bravour: Als Schlussspringer der deutschen Mannschaft sicherte der 33-Jährige Platz zwei hinter Österreich ab und ging mit einem letzten Highlight in den Ruhestand nach fast 14 Weltcup-Jahren.

"Das war eine saustarke Karriere", sagte Teamkamerad Andreas Wellinger, und Karl Geiger musste eine Träne verdrücken: "Es ist nicht nur mein Zimmerkollege, sondern auch ein guter Freund. Eisei war als Springer ein brutaler Instinktmensch und als Mensch eine ehrliche Haut." Die deutsche Trainerriege um Chefcoach Stefan Horngacher verneigte sich auf dem Turm.

Eisenbichler liefert noch einmal ab

Im letzten Wettkampf seines letzten Winters, in dem es Eisenbichler nur noch sporadisch ins Weltcup-Team geschafft hatte, zeigte sich der Bayer noch einmal voll auf der Höhe.

Auf der riesigen Letalnica, wo er 2017 und 2019 mit 248,0 m den noch gültigen deutschen Rekord erzielt hatte, zeigte Eisenbichler mit zweimal 223,5 m zwei blitzsaubere Sprünge - und anders als am Vortag keinen atemberaubenden Patzer.

Weil auch der Rest des immens routinierten Teams mit Pius Paschke (34 Jahre/215,5+215,5), Geiger (32/228,5+226,0) und Wellinger (29/226,5+227,0) am Ende einer Saison mit vielen Höhen und mindestens ebenso vielen Tiefen noch einmal ablieferte, reichte es zum ersten Podestplatz in einem Weltcup-Teamfliegen seit vier Jahren - 2021 hatten die DSV-Adler um Eisenbichler in Planica gewonnen.

Dass diesmal Österreich mit Weltcup-Gesamtsieger Daniel Tschofenig besser abschnitt, war am Samstagmorgen nicht mehr als eine Fußnote. Und schmälerte die Partystimmung nicht: Während Eisenbichler noch seine letzte Siegerehrung genoss, schmissen die Betreuer oben im Springerlager schon den Grill an.

Das Feierabendbier durfte der "Eisei" dann auch guten Gewissens genießen: Am Freitag hatte er mit einem zweiten Flug jenseits von Gut und Böse die Qualifikation für das abschließende Fliegen der besten 30 im Weltcup am Sonntag (9.30 Uhr/ARD und Eurosport) verspielt. Aber so war er halt, der Eisenbichler. "Es ist auch immer diese Portion Wahnsinn gewesen, die ihn ausgemacht hat", sagte Wellinger.

Planica 2024/2025

1ÖsterreichÖsterreich1749.30
2DeutschlandDeutschland1720.20
3SlowenienSlowenien1707.20
4PolenPolen1680.60
5JapanJapan1673.10

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