Die 32 Teams der NFL haben sich in den vergangenen Wochen durch die Free Agency verstärkt und richten nun ihre Blicke auf den Draft, um sich nicht nur für die kommende Saison, sondern auch die fernere Zukunft bestmöglich aufzustellen. Wo der Schuh noch drückt und wie die größten offenen Baustellen der NFC-Teams liegen, verrät Euch sport.de.
In der NFC tummeln sich zahlreiche Teams, die versuchen wollen, dem amtierenden Super-Bowl-Sieger Philadelphia Eagles, der zuletzt Federn gelassen hat, näher zu kommen. Dazu wird es wohl auch die Hilfe von guten Picks im anstehenden Draft brauchen. Aber auch die Eagles selbst müssen noch ein wenig nachbessern, um an der Spitze bleiben zu können.
NFL Team-Needs: die größten Baustellen der NFC vor dem Draft
Arizona Cardinals
Größte Needs: CB, OL, DT, LB
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Das Thema Pass Rush sind die Cardinals in der Free Agency in großem Stil mit der Verpflichtung von Super-Bowl-Held Josh Sweat angegangen. Zudem wurde Baron Browning gehalten. Entsprechend sollte der Fokus nun defensiv darauf liegen, die Cornerback-Position zu stärken, wo bis auf Sean Murphy-Bunting sehr viel grün hinter den Ohren zu finden ist.
Darüber hinaus könnte man die Defensive-Tackle-Position weiter stärken, auch nach der Ankunft von Dalvin Tomlinson. Linebacker ist zudem eine Position, die Upgrades vertragen könnte, denn mehr als Durchschnitt findet sich hier aktuell nicht.
Offensiv gilt das Gleiche für das Innere der Offensive Line, wo vor allem Guard und Right Tackle auf Sicht verbessert werden sollten.
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Atlanta Falcons
Größte Needs: EDGE, OL, WR, DB
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Fun Fact: Jedes andere Team hat seit 2019 mindestens 198 Sacks in der NFL gesammelt. Die Falcons? 169! Zudem belegen sie Rang 32 in Pressure Rate in diesem Zeitraum laut "Next Gen Stats". Insofern bleibt hier alles beim Alten! Die Falcons brauchen mehr Qualität auf der Edge-Position. Und sie haben seit acht Jahren keinen Defensive Linemen mehr in Runde 1 gezogen ...
Abgesehen davon sieht die Secondary auf Safety sowie Cornerback etwas dünn besetzt aus.
Offensiv braucht es derweil mindestens einen neuen Center nach dem Abgang von Drew Dalman Richtung Chicago. Und wenn dein Nummer-3-Receiver Ray-Ray McCloud ist, dann brauchst du eventuell auch in diesem Bereich ein Upgrade.
Carolina Panthers
Größte Needs: EDGE, TE
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Niemand hatte 2024 eine niedrigere Pressure Rate als die Panthers - oder ließ mehr Punkte in der Geschichte der NFL zu. Entsprechend muss auf den Edge-Positionen mehr Qualität her. Darauf sollte zunächst mal der Fokus liegen.
Anschließend gilt es, einen zuverlässigen Receiving Tight End für Bryce Young zu finden, nachdem das Receiver-Trio um Xavier Legette, Adam Thielen und Jalen Coker gerade in der zweiten Saisonhälfte durchaus brauchbar daherkam. Hier sollte man eventuell auf Sicht nach einem jüngeren Nachfolger für Thielen Ausschau halten.
Chicago Bears
Größte Needs: OL, RB, WR, EDGE, DL
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Die Interior Offensive Line wurde mit den Guards Joe Thuney und Jonah Jackson sowie Center Dalman komplett neu aufgestellt. Die Frage ist nun vielmehr, wer künftig den Left Tackle geben wird. Braxton Jones ist der voraussichtliche Starter, doch der geht in sein letztes Vertragsjahr.
Dahinter braucht es einen echten 3-Down-Back, zumal Ben Johnsons Offense sehr viel mit Running Backs macht. Das bisherige Personal als D'Andre Swift oder Roschon Johnson sollte man eher zu den Change-of-Pace-Backs zählen, die gelegentlich reinkommen und für Abwechslung sorgen. Das Receiving Corps wiederum ist hinter D.J. Moore und Rome Odunze noch etwas dünn besetzt.
Defensiv wurde das Innere der Defensive Line kurzfristig gut verstärkt, langfristig braucht es aber eine Blutauffrischung. Ebenso fehlt es an Qualität auf den Edge-Positionen hinter Montez Sweat.
Dallas Cowboys
Größte Needs: OL, RB, WR, LB, CB
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Die Cowboys haben in der Free Agency versucht, mit zahlreichen Reklamationsprojekten so einige Löcher zu stopfen. Ob das qualitativ am Ende gelungen ist, erfahren wir ab September. Für den Moment jedoch klafft vor allem noch die Lücke in der Mitte der Offensive Line, wo außer Left Guard Tyler Smith eigentlich keiner wirklich gesetzt scheint. Und dahinter wurden zwei erfahrene Running Backs geholt, jedoch keiner, der wirklich den Unterschied machen wird. Gut möglich, dass die Cowboys bei einem der namhaften Backs dieser Draft-Klasse zuschlagen werden.
Im Linebacker-Bereich kommt viel darauf an, dass DeMarvion Overshown wieder fit wird und an seine Topleistungen von vor einiger Zeit anknüpft. Und die Personaldecke auf Cornerback bleibt hinter Trevon Diggs und DaRon Bland ziemlich dünn.
Im Receiving Corps ist hinter Superstar CeeDee Lamb derweil erstaunlich wenig Qualität vorhanden.
Detroit Lions
Größte Needs: EDGE, RG, WR, CB
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Aidan Hutchinson wird nach langer Verletzung zurückkehren, doch wer ihm gegenüber für den Pass Rush sorgen soll, ist noch offen. Marcus Davenport hat noch nie in seiner Karriere (seit 2018) eine komplette Saison gespielt und absolvierte in den vergangenen zwei Saisons ganze sechs Spiele insgesamt. Hier ist eine Blutauffrischung erforderlich.
Right Guard ist nach dem Abgang von Kevin Zeitler (Titans) ebenfalls zu einer Baustelle geworden. Und das Receiving Corps hat derzeit eine sehr dünne Personaldecke. Hinter Amon-Ra St. Brown und Jameson Williams ist Tim Patrick derzeit die Nummer 3 und jener hatte vor 2024 (16 Spiele) zwei Jahre mit schweren Verletzungen komplett verpasst. Mehr Kadertiefe ist erwünscht.
Zudem hat die Vorsaison gezeigt, dass man nie genügend Alternativen auf Cornerback haben kann ...
Green Bay Packers
Größte Needs: WR, CB, EDGE
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Was den Falcons der Edge Rusher ist, ist den Packers der Wide Receiver. Seit 2002 zog man keinen dieser Sorte mehr in Runde 1 des Draft. Dabei wäre ein echter X-Receiver vonnöten, zumal Christian Watson nach Kreuzbandriss erstmal fraglich ist für die Saison. Cornerback wiederum ist eine weitere Baustelle, die womöglich noch größer wird, wenn man sich am Ende doch von Jaire Alexander trennen sollte, was zumindest schon länger als Option kursiert.
Die Edge-Position wiederum bleibt ein Problem, da hinter Rashan Gary einfach nicht genügend Qualität vorhanden ist.
Los Angeles Rams
Größte Needs: CB, LB, TE, OL
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Seit Jalen Ramsey zu den Dolphins getradet wurde, klafft bei den Rams eine Lücke in der Secondary. Der Draft könnte in diesem Jahr Abhilfe schaffen. Weiter vorne in der Defense geht es darum, die Linebacker-Gruppe zu stärken, der es schlicht an Talent fehlt.
Ansonsten sprechen wir bei den Rams vor allem darüber, langfristig zu denken. Bei mehreren Defensive Backs laufen genauso die Verträge aus wie bei Right Tackle Rob Havenstein. Insofern würde es Sinn ergeben, bei diesen schon in diesem Jahr anzufangen, für langfristige Nachfolger zu sorgen.
Minnesota Vikings
Größte Needs: CB, S, DL
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Die Vikings haben in der Free Agency bereits einige Löcher gestopft, doch die größte Baustelle bleibt sicherlich Cornerback. Allzu viel Talent ist auf dieser Position weiterhin nicht vorhanden, weshalb man nachbessern sollte. Zudem ist Harrison Smith bereits 36 Jahre alt, ein langfristiger Nachfolger muss also zumindest mal ins Visier genommen werden.
Langfristig planen sollten die Vikings darüber hinaus auch in Sachen Defensive Line. Mit Javon Hargrave und Jonathan Allen kamen zwar zwei neue 3-Techniques, doch sind beide nicht mehr die jüngsten, weshalb man hier nochmal nachlegen könnte. Allerdings wird das alles gar nicht so einfach, da Minnesota nur vier Draftpicks in diesem Jahr hat, darunter nur zwei an den ersten beiden Tagen.
PS: Ja, der QB Room ist mit J.J. McCarthy und Brett Rypien auch noch recht überschaubar besetzt, doch hier ist der Plan, noch einen Veteran zu verpflichten. Im Draft ist daher nicht mit einem weiteren QB zu rechnen.
New Orleans Saints
Größte Needs: CB, DT, OG
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Die Cornerback-Position der Saints ist eine Schwachstelle, spätestens seit dem Trade von Marshon Lattimore nach Washington ist hier nicht mehr viel Qualität vorhanden, sodass nachgebessert werden sollte. Das gilt noch mehr für Defensive Tackle, denn keiner der Etablierten wusste zuletzt zu überzeugen und Neuzugang Davon Godchaux ist auch eher ein eindimensionaler Run-Stopper als ein vielseitiger Defensive Lineman moderner Prägung.
Die Interior O-Line könnte ebenso ein Upgrade vertragen. Gleiches gilt für Quarterback, allerdings ist hier die Sachlage schwierig, zumal Derek Carr wohl noch länger bleiben wird. Abgesehen davon könnte das Receiving Corps mehr Substanz vertragen, nachdem Chris Olave und Rashid Shaheed einige Spiele 2024 verpasst hatten.
New York Giants
Größte Needs: QB, OL, DL
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Die größte Baustelle bleibt auch nach den Verpflichtungen von Jameis Winston und jüngst Russell Wilson ganz klar Quarterback. Die Frage jetzt ist jedoch, ob die zwei Veteran-Quarterbacks nicht doch ein Signal der Giants sind, was man von der aktuellen Draft-Klasse hinter Cam Ward hält. Gut möglich, dass Wilson nun für ein Jahr startet und man dann im kommenden Jahr nochmal an die Quarterback-Position herangehen wird.
Entsprechend könnte der Fokus direkt darauf liegen, das Gesamt-Niveau des Teams zu heben. Entsprechend könnte ein Travis Hunter an Position 3 im Draft eine reizvolle Option sein. Darüber hinaus gilt es dann, die Interior Offensive Line zu stärken, gerade die Guard-Positionen könnten Upgrades vertragen.
Defensiv fehlt die Qualitäten neben Star-Defensive-Tackle Dexter Lawrence, während es immerhin gelungen ist, die Secondary in der Free Agency zu verstärken.
Philadelphia Eagles
Größte Needs: EDGE, OG, WR, S
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Die Eagles haben per se keine großen Baustellen, dazu ist der Kader einfach zu imposant besetzt. Will man aber dennoch das Salz in der Suppe suchen, kann man darauf verweisen, dass die Edge-Position abgesehen von Nolan Smith einige Spieler beinhaltet, die zumindest mal noch nicht bewiesen haben, dass sie den Last im Pass Rush tragen können. Insofern wären hier mehr Alternativen keine schlechte Sache.
Auf Safety gilt es, C.J. Gardner-Johnson zu ersetzen. Das geht womöglich auch intern mit Sidney Brown, doch gibt es dort draußen vielleicht noch bessere Alternativen.
In der Offensive Line wiederum hat Right Guard Mekhi Becton verloren. Sein Ersatzmann ist zunächst mal Tyler Steen - oder Kenyon Green -, doch auch hier könnte sich im Draft noch ein größeres Upgrade ergeben. Zudem sollte man in Sachen Receiving Corps Ausschau halten, obgleich dieses bereits sehr gut, aber eben nicht tief, besetzt ist.
San Francisco 49ers
Größte Needs: DT, EDGE, OG, DB, LB
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Die 49ers haben in der Free Agency einen klaren Sparkurs gefahren, der dazu geführt hat, dass die Talentdichte im Team deutlich geringer ist als gewohnt in der Bay Area. Die wohl größte Lücke ist dabei in der Defensive Line entstanden, wo die Defensive-Tackle-Spots nun brachliegen. Die gute Nachricht ist, dass der Draft auf dieser Position sehr tief besetzt ist und die Niners keine Mühe haben sollten, Verstärkungen zu finden.
In einer perfekten Welt würden sie zudem einen Spielkameraden auf Edge gegenüber von Nick Bosa finden, das wird allerdings schon wieder schwieriger. Darüber hinaus sieht die Cornerback-Position recht dünn besetzt aus, ebenso Safety nach dem Abgang von Talenoa Hufanga. Und auch der Abgang von Dre Greenlaw auf Linebacker neben Fred Warner muss wohl extern kompensiert werden.
Was die Offense betrifft, scheint besonders Left Guard nach Aaron Banks' Abschied eine größere Lücke zu sein, die man nicht unbedingt intern wird füllen können.
Seattle Seahawks
Größte Needs: OG, CB, DT, WR, QB
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Wenn wir mal davon ausgehen, dass die Seahawks länger als nur ein Jahr mit Sam Darnold als Quarterback planen, dann muss vor allem die Offensive Line verstärkt werden. Die Tackle-Position sollte zwar auch beäugt werden, doch Guard ist das größte Problem, speziell, wenn man bedenkt, wie schwer sich Darnold mit Pressure im Gesicht tut. Man versuchte offenbar in der Free Agency mehrere Guards zu verpflichten, doch die unterschrieben lieber anderswo, entsprechend sollte der Fokus nun auf dem Draft liegen.
Wide Receiver ist ein weiteres Thema, denn man sollte nicht unbedingt davon ausgehen, dass MVS oder Cooper Kupp noch allzu lange auf hohem Niveau spielen werden - wenn überhaupt noch -, denn beide sind über 30 und hatten schon die eine oder andere Verletzung. Jaxon Smith-Njigba scheint hier der einzige Receiver mit Zukunftspotenzial zu sein.
In der Defense fällt weiterhin auf, dass Gegenüber von Riq Woolen Qualität auf Cornerback fehlt und die Defensive Line mehr Qualität in der zweiten Reihe gebrauchen kann.
Tampa Bay Buccaneers
Größte Needs: LB, CB, EDGE, S, OL
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Die zwei wichtigsten eigenen Free Agency wurden gehalten, nämlich Wide Receiver Chris Godwin und Linebacker - und Urgestein - Lavonte David. Doch David ist 35 Jahre alt und wird wohl nicht mehr lange spielen, entsprechend sollte man hier nach vorne schauen. Auf Cornerback wiederum laufen demnächst einige Verträge aus, sodass eine Blutauffrischung an der Zeit wäre.
In Sachen Pass Rush wurde Haason Reddick für ein Jahr geholt, doch ist in diesem Teilbereich ohnehin recht wenig Substanz vorhanden, weshalb die Bucs an der Front nachlegen müssen. Gleiches gilt auf Safety neben Antoine Winfield. Was die Offense betrifft, könnte Left Guard ein Upgrade vertragen.
Washington Commanders
Größte Needs: EDGE, OL, S, WR
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Die Commanders haben schon einiges in der Free Agency und via Trade bewerkstelligt, um das Team zu verbessern. Doch was auf alle Fälle noch fehlt, sind gute Edge-Verteidiger, die man womöglich im Draft finden könnte. Ebenso gibt es noch einige Fragezeichen in der Offensive Line, denn bis auf Left Tackle Laremy Tunsil und Center Tyler Biadasz sind die übrigen Plätze noch nicht fest vergeben.
Wide Receiver sollte trotz der Ankunft von Deebo Samuel ein Thema bleiben, denn der Ex-Niner ist erstmal nur bis Saisonende unter Vertrag und hinter ihm und Terry McLaurin wird es etwas dünn. Safety ist ein weiteres Thema, auch wenn mit Will Harris ein erfahrener Mann kam.
Bonus: Defensive Tackle könnte auch mehr Substanz gebrauchen, nachdem man die drittschlechteste Run Defense der NFL im Vorjahr gestellt hat.