Ferrari muss die Scherben eines desaströsen Rennens in China aufsammeln. Und auch bei Red Bull brennt bereits nach dem zweiten Rennen der Baum, meint RTL-Reporter Felix Görner in seiner Kolumne für sport.de.
Die Drama-Queens des Wochenendes kommen aus Italien. Wie im Fußball, so in der Formel 1.
Denn auch Ferrari lieferte beim Großen Preis von China nach dem Sprint-Sieg von Lewis Hamilton zwei Halbzeiten, wenn man so will, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die Drama-Queen Ferrari schreibt weiterhin die größten Geschichten in der Königsklasse.
Es ist desaströs, was zur Disqualifikation der beiden Autos geführt hat und einmalig in der Ferrari-Geschichte. So etwas hat es noch nie gegeben, dass in einem Rennen beide Autos nicht regelkonform waren. Für das Team ist das eine Ohrfeige, die richtig weh tut.
Und, vor allen Dingen: Die Hoffnung auf einen WM-Titel, die Hoffnung, mit McLaren mithalten zu können, die schwinden gegen Null. Zudem besteht innerhalb des Teams eine erbitterte Rivalität: Der Zweikampf zwischen Hamilton und Leclerc führte bereits zu Schäden am Auto des Monegassen. Die beiden crashen schon im zweiten Rennen.
Das sind Vorboten, die nicht gut sind für eine Saison, in der man sich so viel vorgenommen hat. Schon nach dem zweiten Rennen ist da Feuer unterm Dach. Die Beteiligten um Teamchef Fred Vasseur und die beiden Fahrer stehen stark im Fokus.
Formel 1: Bei Red Bull brennt der Baum
Der zweite Brennpunkt der Formel 1 ist Red Bull mit seinem Ein-Mann-Team. Man möchte am Montagmorgen beinahe rufen, wenn man die Leistung von Liam Lawson sieht: 'Sergio Perez, es lebe Sergio Perez'. So schlecht war Perez nie.
Es gibt Handlungsbedarf. In dieser Woche gibt es eine Krisensitzung. Bereits jetzt ist klar, dass es einen Platztausch gibt und Racing-Bull-Pilot Yuki Tsunoda sein Heimrennen in Japan in einem Red Bull fahren wird. Lawson ist schlichtweg überfordert, er kommt mit sich, dem Auto und dem Druck überhaupt nicht zurecht.
Die zweite Sache ist, dass man mit so einem Ein-Mann-Team keine Chance hat, beide Titel zu gewinnen. Auf dieser Krisensitzung wird auch die Schwäche des Autos schonungslos auf den Tisch gelegt. Der Technische Direktor Pierre Waché muss sich dann verantworten, denn es sieht danach aus, als würde Max Verstappen in diesem Auto keine Chance auf einen WM-Titel haben. Auch ein Max Verstappen kann das nicht fahrerisch ausgleichen, das ist jetzt schon relativ deutlich gewesen.
Spannender Zweikampf bei McLaren
In der Formel 1 gibt es also zwei Brandherde - Ferrari und Red Bull. Und das schon nach zwei Rennen!

Man kann nur hoffen, dass beide Teams diese Probleme lösen können. Ansonsten wird es einen Durchmarsch von McLaren. Dort wiederum bleibt die Frage völlig offen, wer um den WM-Titel fahren wird. Ist es Lando Norris oder ist es Oscar Piastri?
Im Moment bewegen sich beide auf einen schönen WM-Hammer zu. Mal sehen, wer am besten hämmert.



