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Skandal um Ex-Boss

Lebenslange Sperre im Biathlon bestätigt

Anders Besseberg (l.) wird aus dem Biathlon-Sport verbannt
Anders Besseberg (l.) wird aus dem Biathlon-Sport verbannt
Foto: © Copyright xDreamstimexPhoto072x
14. März 2025, 13:26
sport.de
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Der frühere Chef des Biathlon-Weltverbandes Anders Besseberg bleibt lebenslänglich für den Biathlon-Sport gesperrt. Das unabhängige Ethikgremium Biathlon Integrity Unit (BIU) bestätigte die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS).

Der Norweger ist damit für den Rest des Lebens von allen Rollen im Biathlon-Sport ausgeschlossen, wie die BIU in einem Statement mitteilte.

Das CAS-Urteil hatte ein lebenslanges Verbot für alle zukünftigen gewählten oder ernannten Ämter innerhalb des Sports "aufgrund schwerwiegender Verstöße gegen die Integrität" verhängt. 

Klare Botschaft gegen unethisches Verhalten

In dem Urteil wird festgehalten, dass Besseberg sich über einen längeren Zeitraum hinweg unethisch verhalten hat, unter anderem "durch die Annahme unangemessener Geschenke und Zuwendungen und durch das Versäumnis, unethische Praktiken zu verhindern oder zu unterbinden".

"Diese Entscheidung sendet eine klare Botschaft, dass unethisches Verhalten auf höchster Ebene des Sports nicht toleriert wird. Der BIU bleibt standhaft in seiner Verpflichtung, die Integrität des Biathlonsports aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass die Verantwortlichen die höchsten ethischen Standards einhalten", sagte BIU-Chef Greg McKenna: "Wir haben die Lehren aus diesem Fall gezogen und werden in Zusammenarbeit mit der IBU die Kontrollmechanismen weiter verbessern, um eine Wiederholung eines solchen Verhaltens zu verhindern.“

Im vergangenen April war Besseberg wegen schwerer Korruption zu drei Jahren und einem Monat Haft von einem norwegischen Gericht verurteilt worden.

Besseberg in Norwegen verurteilt - Berufung wird bald verhandelt

In neun von zehn Anklagepunkten wurde der Norweger, der 25 Jahre lang von 1993 bis 2018 IBU-Präsident war, für schuldig befunden. Das ging aus dem Urteil des Gerichts Buskerud im norwegischen Hokksund hervor. Die Anklage gegen Besseberg bezog sich auf die Jahre 2009 bis 2018.

Besseberg wurde vorgeworfen, sich durch Luxusuhren, Jagdausflüge, Prostituierte und einem geleasten Auto bestechen lassen zu haben. Unter anderem wurde Besseberg auf der Grundlage einer Befragung der österreichischen Polizei verurteilt, in der er zugab, sexuelle Gefälligkeiten in Anspruch genommen zu haben. Später zog er seine Aussage zurück und leugnet seitdem, mit Prostituierten zu tun gehabt zu haben. "Der Angeklagte hat einen Mangel an Rollenverständnis und Selbsterkenntnis gezeigt", erklärte der Richter. Besseberg habe klar unzulässige Vorteile erhalten, als er an der Spitze der IBU stand. 

Bereits im Januar 2021 hatte die unabhängige externe Prüfungskommission (ERC) festgestellt, dass Besseberg jahrzehntelang Doping im russischen Team vertuscht haben soll. Er sei von den Russen mit "Bestechungsgeldern, Jagdausflügen und Prostituierten belohnt worden", hieß es in dem ERC-Bericht. 

Der 79-Jährige hat gegen das Urteil Berufung eingelegt - diese startet am 23. April vor dem Berufungsgericht Borgarting. Es wurden 21 Gerichtstermine angesetzt.

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