Bob Hanning, langjähriger Funktionär im deutschen Spitzenhandball und Macher der Füchse Berlin, hat mit seinem Wechsel auf den Nationaltrainer-Posten in Italien für große Aufmerksamkeit gesorgt. Vor seinen ersten Pflichtspielen als Nationalcoach der Squadra Azzurra hat der 57-Jährige über seine Ambitionen gesprochen.
Hanning bezeichnete seine neue Aufgabe als Italien-Coach schon vor den ersten beiden Spielen in der EM-Qualifikation gegen Lettland am als "etwas ganz Besonderes".
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "AFP" führte der gebürtige Essener über seine neue Arbeit beim italienischen Verband weiter aus: "Es ist anders, als wir es zum Teil in Deutschland gewöhnt sind. Es ist wie ein großes Klassentreffen, wo man dann irgendwann dafür sorgen muss, dass man sich dann auf die Aufgabe fokussiert. Aber eine Sache ist klar: Leidenschaft, Herz und der absolute Wille gut zu arbeiten, das ist hier zu 100 Prozent vorhanden. Und das ist das, worauf hier alles aufbaut."
Er sei der italienischen Sprache zwar bis dato noch nicht mächtig, wolle mit seinen Akteuren aber trotzdem viel kommunizieren (aktuell noch auf Englisch oder mit einem Italienisch-Übersetzer), um schnell an wichtigen und den richtigen Stellschrauben zu drehen.
Handball: Hanning hat bis 2029 in Italien unterschrieben
"Die erste Aufgabe ist es, dass wir uns qualifizieren für die Europameisterschaft. Die zweite Aufgabe ist, dass wir uns qualifizieren für die Weltmeisterschaft in Deutschland. Die dritte Aufgabe ist, dass wir die Mannschaft entwickeln, dass wir jeden einzelnen Spieler entwickeln. Es gibt ganz, ganz viel Potenzial, gerade auch im physischen Bereich", beschrieb Hanning seine Zielsetzungen für die mittelfristige Zukunft.
Im Januar hatte Italien mit dem Erreichen des 16. Platzes bei der Weltmeisterschaft für einen großen Achtungserfolg gesorgt, der für einen neuen Handball-Aufschwung in dem Land gesorgt hatte.
Nun soll mit Bob Hanning als Nationaltrainer der nächste Schritt gemacht werden. "Es ist für mich etwas total Besonderes. Es macht was mit mir. Es gibt mir eine unglaubliche Inspiration. Es ist total was für den Kopf, sich mit anderen Situationen zu beschäftigen. In einem fremden Land, dessen Sprache man nicht mächtig ist. Wege zu finden, gemeinsam zu entwickeln", so der neue Cheftrainer, der langfristig bis 2029 in Italien unterschrieben hat.