Dieser Deal könnte den internationalen Boxsport in seinen Grundfesten erschüttern: Der saudische Box-Mogul Turki Al-Sheikh tut sich mit UFC-Boss Dana White zusammen. Ihr Ziel werden die Box-Weltverbände nicht gerne hören.
Wie am Mittwoch bekannt wurde, gehen Al-Sheikh, der Vorsitzende der saudischen Entertainment-Behörde GEA und Investor des "Ring"-Magazins, und die Firmen TKO und Sela eine gemeinsame Promotion-Partnerschaft ein, die im Boxen künftig den Ton angeben soll.
Vor allem TKO ist im Kampfsport ein großer Name, zu der Firma gehören die MMA-Organisation UFC und die Wrestling-Serie WWE. Die Gesichter des Aufsehen erregenden Deals sind Al-Sheikh und UFC-Boss Dana White.
"Diese richtungsweisende Partnerschaft zwischen diesen Kraftzentren bereitet die Bühne für nie dagewesene Erfahrungen für Boxer und Fans", wird Al-Sheikh in der offiziellen Mitteilung zitiert: "Zusammen entwickeln wir die nächste Generation an Talenten und liefern Weltklasse-Events in einer Zeit, in der der Sport reif ist für einen weiteren Umbruch."
Al-Sheikh expandiert gen Westen
Saudi-Arabien diktiert im Boxen seit geraumer Zeit den Markt. Die Mega-Fights zwischen Oleksandr Usyk und Tyson Fury fanden in Riad statt, ebenso das jüngste Spektakel der Halbschwergewicht-Stars Dmitry Bivol und Artur Beterbiev.
Erst im Februar hatte Al-Sheikh verkündet, Superstar Canelo Alvarez unter Vertrag genommen zu haben. Bisher arbeitete Al-Sheikh vor allem mit den britischen Promotern Frank Warren und Eddie Hearn zusammen.
Al-Sheikh veranstaltete seine Hochglanz-Abende zuletzt vor allem im Rahmen der saudischen Eventserie "Riyadh Season". Mit dem Investment bei "The Ring" und dem neuen Deal will er seine Vormachtstellung auch international - besonders in den USA - ausbauen. Medienberichten zufolge soll das neue Triumvirat unter Führung von TKO den Blockbuster der Pound-for-Pound-Größen Canelo und Terence Crawford im Herbst in Las Vegas auf die Beine stellen.
Neue Box-Liga nach UFC-Vorbild geplant
Dana White, dessen UFC in den USA extrem populär und im MMA Marktführer ist, mischt künftig also auch im Boxen mit. Al-Sheikh und White schwebt eine globale Box-Liga vor, ähnlich wie der UFC, die das Ende der großen Weltverbände WBA, WBC, IBF und WBO einläuten soll.
"Jeder kennt das Format - die Besten kämpfen gegen die Besten. Man arbeitet sich die Rangliste hoch und wenn jemand in die Top 5 kommt, gibt es keine Frage, wer in einer Gewichtsklasse die fünf besten sind - sie kämpfen es aus", sagte White mit Blick auf das UFC-Modell.
Wenn ein Boxer erst einmal den Champion-Titel der neuen Liga trage, "dann braucht man keine drei Buchstaben vor dem Gürtel", spielte der Amerikaner auf die Boxverbände an. "Wer immer diesen Gürtel hat, ist der Beste der Welt in dieser Klasse. Ein sehr einfaches Modell."
