Beim Großen Preis von Singapur spielten sich in der vergangenen Formel-1-Saison nach dem Zieleinlauf viele dramatische Szenen ab. Unter anderem rund um Mercedes-Pilot George Russell, der im wohl brutalsten Grand Prix der Saison vier Kilogramm Körpergewicht verlor und ernsthaft um seine Gesundheit fürchtete.
Der Große Preis von Singapur ist bei vielen Formel-1-Piloten nur mäßig beliebt. Das liegt vor allem an den extremen äußeren Bedingungen, die vor Ort oft herrschen. So zum Beispiel in der Saison 2024, als das Thermometer am Sonntag 29 Grad anzeigte und eine 75-prozentige Luftfeuchtigkeit gemessen wurde.
Mercedes-Pilot George Russell litt extrem unter den tropischen Bedingungen. Wie in vorab veröffentlichten Szenen der Dokumentation "Drive to Survive" zu sehen ist, begab sich der Brite unmittelbar nach der Auslaufrunde in ein Eisbad. "Meine gesamte Haut kribbelt", sagt er, bevor er sich in einen abgeschotteten Bereich verabschiedet.
"Wie ernst das war, realisiert man erst danach"
Anschließend gibt Russell zu Protokoll: "Da drin [im Cockpit] waren 60 Grad. Mein gesamter Körper hat überhitzt. Ich habe in diesem Rennen vier Kilogramm verloren. Wie ernst das war, realisiert man erst danach."
In der Tat waren Russell und auch sein damaliger Teamkollege Lewis Hamilton extrem von der Hitze betroffen. Mercedes sagte im Anschluss an das Rennen sämtliche Medientermine seiner Fahrer ab und erklärte, beide hätten einen leichten Hitzschlag erlitten.
Formel 1 ergreift Gegenmaßnahmen
Verantwortlich dafür waren aber nicht nur die äußeren Bedingungen, sondern auch der W15, der aufgrund einer kleinen Fehlkonstruktion in der Elektronik zum Überhitzen neigte. Das kamen die beiden Piloten nicht nur in Singapur zu spüren - dort aber in besonderes starkem Ausmaß.
Um so einer Problematik künftig Herr zu werden, hat die Formel 1 zur Saison 2025 das Tragen von Kühlwesten während der Rennen erlaubt. In diesem Jahr noch auf freiwilliger Basis, künftig verpflichtend, wenn die Außentemperatur die 30 Grad übersteigt.