Davante Adams wurde erwartungsgemäß von den New York Jets nach nicht mal einem Jahr im Team wieder entlassen und ist damit schon vor dem Start der Free Agency in der NFL vertragslos. Doch wo geht er als nächstes hin? Was sind die idealen Anlaufstellen für den Star-Receiver?
Vor drei Jahren noch war Davante Adams die große Star-Verpflichtung der Las Vegas Raiders, die mit ihm und Quarterback Derek Carr eine neue Zeitrechnung in der Stadt der Sünde beginnen wollten. Er war seinerzeit per Trade von den Green Bay Packers in die Wüste gekommen. Im Laufe der Saison 2024 jedoch zog man die Reißleine und schickte ihn - erneut mit viel Tamtam - abermals per Trade zu den New York Jets, wo er mit seinem früheren Weggefährten Aaron Rodgers erneut eine neue Zeitrechnung beginnen sollte.
Das Ergebnis war eher ernüchternd. Unter neuem Regime war kein Platz mehr für Rodgers, der zum Start des neuen Liga-Jahres am 12. März entlassen wird. Und da nun offenbar die Marschroute bei Gang Green zu sein scheint, dass alles und jeder, der mit Rodgers in Verbindung stand, weg muss, ist auch Adams nicht mehr Teil des Teams.
Einen Markt sollte Adams jedoch in jedem Fall noch haben, schließlich zeigte er auch 2024 noch, wie gut er auch mit 32 Jahren noch sein kann. Er mag zwar nicht mehr an sein Elite-Niveau von einst herankommen, das er speziell von 2018 bis 2021 in Green Bay an den Tag gelegt hat - und auch noch 2022 in Vegas -, doch lieferte er immer noch gute Argumente im Vorjahr.
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Adams wurde sowohl in Vegas als auch New York so häufig wie nie zuvor im Slot eingesetzt (46,4 Prozent seiner Snaps), was zu einer bemerkenswerten Production nach dem Catch führte. Laut "PFF" sammelte Adams nämlich 5,5 YAC pro Reception - so viele wie seit seiner Rookie-Saison 2014 (5,8) nicht mehr. Entsprechend war seine durchschnittliche Target-Tiefe (9,1 YDS) die zweitniedrigste seiner Karriere (8,7 2020). Seine Yards pro gelaufener Rote wiederum waren mit 2,04 durchaus vorzeigbar, nachdem er 2023 erstmals seit 2017 unter die 2,00-Marke gefallen war.
Einzig seine Drops sollte man wirklich als potenzielle Red Flag betrachten. Er ließ erstmals seit 2015 zehn Pässe fallen und hatten entsprechend seine höchste Drop-Rate (10,5 Prozent) seit damals (15,6).
Dennoch sollte es einige Teams geben, die Adams gebrauchen könnten. Die wahrscheinlichsten Optionen sind die folgenden:
NFL: Hier könnte Davante Adams landen
Los Angeles Chargers
Das Team, das derzeit sehr häufig in Verbindung mit Adams genannt wird, sind die Chargers. Adams ist von der Westküste und eine Rückkehr in die Nähe seiner Heimat wäre für ihn sicherlich attraktiv. Zudem hätte er in L.A. einen äußerst talentierten Quarterback in Justin Herbert sowie einen Head Coach, der diesen Job noch länger ausüben wird - eine Wiederholung der instabilen Situationen in Vegas und New York scheint also ausgeschlossen.
Adams könnte mit Ladd McConkey ein gefährliches Duo bilden und das zaghafte Titelfenster für die Chargers ein wenig weiter aufstoßen.
Green Bay Packers
Der Kreis würde sich für Adams schließen, denn in Green Bay hatte er 2014 seine NFL-Reise begonnen und dort seine beste Zeit erlebt. Sein Abgang wiederum war auch der Anfang vom Ende für Rodgers. Die Packers sollen beim Combine in Indianapolis nach erfahrenen Wide Receivern Ausschaue gehalten haben, es gab wohl unter anderem Gespräche über einen Trade von D.K. Metcalf von den Seahawks.
Der Receiver-Room der Packers ist sehr jung und ein erfahrener Mann wie Adams als Anführer könnte allen Beteiligten helfen. Die Frage ist daher nur, ob Adams von der Tatsache abgeschreckt ist, dass ihn die Packers damals nicht bezahlen wollten.

Los Angeles Rams
Die Rams räumen gerade ihren Kader auf und werden bekanntlich Cooper Kupp auf die eine oder andere Weise abgeben. Dessen Planstelle könnte Adams als große Lösung durchaus füllen, schließlich spielte er zuletzt schon sehr häufig im Slot. Er würde Matthew Stafford einen kongenialen Partner zu Puka Nacua geben, der die Offense der Rams wieder ähnlich explosiv wie noch vor ein paar Jahren machen könnte.
Der Haken: Nacua ist der Top-Receiver, Adams müsste sich mit einer Rolle als Nummer 2 anfreunden und man muss zumindest bezweifeln, dass das seinen Vorstellungen entspricht.
New York Giants
Gleiches würde auch für die Giants gelten, bei denen sich Malik Nabers natürlich zum Top-Target entwickelt hat. Adams wäre jedoch auch hier eine sehr gute Ergänzung und vor allem ein erfahrener Mann an der Seite von Nabers, der sonst eigentlich keinen Veteran hat, der als Mentor für den aufstrebenden Star fungieren könnte.
Das Problem mit den Giants liegt jedoch auf der Hand: sie haben keinen Quarterback. Sie haben tatsächlich derzeit keinen Quarterback, der 2025 unter Vertrag steht. Tommy DeVito ist immerhin Exclusive Rights Free Agent, sein Schicksal bestimmen also die G-Men selbst. Doch er wird nicht der Starter sein. Und solange diese Personalie nicht vollends geklärt ist, dürfte es schwer werden, einen Spieler wie Adams in den Big Apple zu lotsen. Es sei denn, sein Markt wäre so überschaubar, dass er bis zum Draft warten würde.
New England Patriots
Während man die Chargers, Rams und Packers in Abstufungen als Titelanwärter bezeichnen kann, sieht das bei den Giants und Patriots natürlich anders aus. Doch während die Giants vor allem ein großes Fragezeichen auf Quarterback haben, steht dort in New England mit Drake Maye mittlerweile ein Ausrufezeichen. Hinzu kommt, dass die Patriots den mit Abstand meisten Cap Space vorweisen können und somit finanziell im Grunde keine Grenzen haben.
Wenn Adams also nicht unbedingt um einen Titel spielen will, dann wären die Patriots, die dringend Top-Targets für den jungen QB brauchen, eine interessante und lukrative Option. Fraglich ist nur, wie das Verhältnis von Adams zu Offensive Coordinator Josh McDaniels ist. Beide arbeiteten in Vegas zusammen und Adams war letztlich einer derer, die ihn 2023 loswerden wollten. 2022 jedoch hatte Adams unter Play-Caller und Head Coach McDaniels eine seiner besten Saisons in der NFL (100 REC, 1516 YDS, 14 TD).
Denver Broncos
Die Broncos erreichten durchaus überraschend 2024 die Playoffs und taten dies mit einem Passspiel, das außer Courtland Sutton nicht viele konstante Größen vorwies für Quarterback Bo Nix. Adams wäre eine gute zweite Option. Und sie haben durchaus den Cap Space, hier zuzuschlagen, zumal ihre größten Baustellen Positionen betreffen, die im Draft zuhauf zu füllen wären mit Running Back und Tight End.
Pittsburgh Steelers
Die Steelers suchen seit geraumer Zeit gute Receiver - bislang meist vergebens. Adams wäre hier sicherlich eine gute und erfahrene Lösung. Aber auch hier ist die Frage, welcher Quarterback denn zu ihm werfen würde.
Was für Pittsburgh spricht? Mike Tomlin! Adams sagte einst in der Show "Up & Adams" mit Kay Adams: "Ich liebe Mike. Immer wenn man einen Trainer hat, der ein Spieler-Trainer ist und man merkt, dass er einen guten Draht zu seinen Jungs hat, diese Art von Trainern, egal ob sie mich trainieren oder nicht, gewinnen mich immer für sich." Nun hätte er die Chance, für diesen Trainer zu spielen.
Aaron Rodgers' neues Team
Nicht ganz ausschließen sollte man indes, dass Adams seinem Kumpel Rodgers ein weiteres Mal folgt und dorthin geht, wo der QB letztlich landet - wenn er denn irgendwo landet. Die Frage ist nur, ob Adams die dafür wohl nötige Geduld mitbringt, denn mit einer schnellen Entscheidung von Rodgers ist nicht zu rechnen.







































