Nach dem starken Abscheiden der deutschen Skispringer auf der Normalschanze ist die Hoffnung groß, dass die DSV-Adler bei der WM in Trondheim auch auf der Großschanze vorne mitmischen und um Medaillen kämpfen. Die ersten Trainingssprünge waren aber enttäuschend. Andreas Wellinger ist trotzdem frohen Mutes.
Die ersten Trainings-Durchgänge auf der Großschanze gerieten für die DSV-Adler zu einem Debakel.
Andreas Wellinger war in den drei Trainings-Durchgängen am Dienstag noch bester Deutscher, der Silbemedaillen-Gewinner von der kleinen Schanze landete auf den Plätzen 17, 22 und 12.
Karl Geiger, auf dem kleinen Bakken starker Vierter, enttäuschte auf den Rängen 47, 31 und 30. Nicht viel besser lief es für Pius Paschke (24./34./29.), Philipp Raimund (29./27./14.) und Stephan Leyhe (32./24./27.).
"Ich bin mit dem Radius noch nicht so zurechtgekommen, der ist etwas speziell, in dem Sinne, dass man wenig bzw. gar keinen Druck spürt, deswegen war ich immer relativ knapp an der Kante. Ich war noch nicht so drin wie auf der kleinen Schanze", sagte Wellinger: "Es ist aber trotzdem besser geworden im Laufe des Trainings. Der letzte Sprung war dann eindeutig der Beste. Von dem her: Gut analysieren, weitermachen und dann geht's ins Mixed."
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Im Mixed-Wettkampf am Mittwoch kämpfen Katharina Schmid, Philipp Raimund, Selina Freitag und Wellinger um Edelmetall. "Da kann von Angang an alles passieren. Wir dürfen uns wenig Fehler erlauben, wenn wir um die Medaillen mitkämpfen wollen. Wir werden Gas geben", betonte Wellinger.
Skispringen: "So stabil wie Wellinger gesprungen ist, ..."
Ob die deutschen Männer ihre starken Leistungen von der Normalschanze auf dem großen Bakken wiederholen können, ist nach den Trainings-Eindrücken fraglich. "Eurosport"-Experte Martin Schmitt äußerte sich schon vor den Probesprüngen im Interview mit sport.de "verhalten optimistisch".
Video: Wellinger springt zu WM-Silber
Immerhin Wellinger könne sein System auch auf der großen Schanze entfalten, so Schmitt. "Er hat offenbar etwas gefunden, dass er wieder 'leicht' wird nach dem Absprung, wie er sagt, dass sich sein System schön schließt, also viel Wirkung in seinem Sprung ist. Wenn er Energie in seinem Sprung hat – er kann damit umgehen, definitiv. So stabil wie Wellinger gesprungen ist, sollte das Ganze auf der Großschanze auch funktionieren."