Der langjährige Münchner Markus Babbel kritisiert die Hinhalte-Taktik von Joshua Kimmich im Vertragspoker mit dem FC Bayern.
Das Vorgehen des Rekordmeisters, der dem Vernehmen nach zuletzt die Verlängerungsofferte für Kimmich zurückgezogen hatte, sei "legitim", "sehr, sehr gut" und "das richtige Signal", sagte Babbel im Schweizer Fußball-Talk "Blick Kick".
"Die Geschichte geht nicht seit zwei Wochen, sondern über Monate", unkte der 52-Jährige. "Auf was soll der Verein noch warten? Sie haben mit Manuel Neuer verlängert, mit Jamal Musiala, dem Spieler der Zukunft, mit Alphonso Davies. Es kann doch nicht darum gehen, ob ich jetzt eine Million Euro mehr oder weniger verdiene. Mir kann keiner erzählen, dass das jetzt ausschlaggebend ist."
Joshua Kimmich sei nicht arrogant, habe sich stattdessen vom FC Bayern "ungerecht behandelt gefühlt", so Babbel. "Er ist aber nicht unschuldig daran gewesen."
Der Europameister von 1996 führte aus: "Es fing an mit Corona, als er, wie ich finde, nicht mit fairen Mitteln gespielt hat."
Kimmich hatte sich zunächst gegen eine Impfung gegen das Virus gesträubt, "das ist auch alles in Ordnung", erklärte Babbel. "Aber erzähl mir nicht, dass wir gegen Corona kämpfen und lass dich dann selbst nicht impfen. Er hätte sagen können, dass er sich nicht traut, kein Mensch hätte sich darüber aufgeregt. Aber dann etwas vorzugaukeln, was nicht stimmt, damit tue ich mich schwer."
FC Bayern: Joshua Kimmich winkte "Bombenvertrag"
Auch sportlich hat Kimmich den früheren Profi nicht immer überzeugt: "Er hat zwei Jahre lang nicht gut Fußball gespielt. Er hat nicht das gespielt, was er muss auf seiner Position. Er wurde deswegen kritisiert und hat sich vom Verein nicht wertgeschätzt gefühlt."
Aktuell seien alle Aussagen des FC Bayern allerdings klar "pro Kimmich", sagte Babbel. "Und er verdient nicht 3,50 Euro, sondern da war ein Bombenvertrag auf dem Tisch."
Babbel rechnet nun mit einer zeitnahen Entscheidung in der Angelegenheit. "Entweder ich will da bleiben, dann brauche ich aber auch kein halbes Jahr, sondern spreche mit meiner Familie und treffe dann eine Entscheidung. Oder ich sage, ich will noch einmal etwas anderes erleben."
Ein Abgang Kimmichs wäre "schade", dieser sei ein Gesicht des Vereins und grundsätzlich ein toller Fußballer, betonte Babbel. "Aber wenn einer glaubt, er sei größer oder wichtiger als der Verein, dann täuscht er sich. Der FC Bayern wird weiter existieren."





























