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WM-Coup im Skispringen

Wellinger befreit sich nach "extrem harten Monaten"

Video: Erwartungen an DSV-Adler "übererfüllt" - eine Ausnahme
03. März 2025, 13:05
sport.de
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Vor dem Start der Nordischen Ski-WM in Trondheim lag das deutsche Männer-Skispringen in Trümmern. So brillant der Start in den Winter verlaufen war, so erschreckend erfolglos gestaltete sich das Jahr 2025. Ausgerechnet bei den Titelkämpfen folgte nun allerdings die Renaissance. 

Andreas Wellinger ist bereits zweimaliger Skisprung-Olympiasieger, zweimaliger Weltmeister und auch ansonsten hochdekoriert, im Weltcup landete der 29-Jährige allerdings seit Wochen nicht mehr in der absoluten Weltspitze, meist standen Platzierungen um Rang 15 zu Buche. Bei der WM erfolgte nun die Rückkehr aufs Podest.

Von der Normalschanze flog Wellinger am Sonntag überraschend zu Silber, dass Karl Geiger als Vierter eine weitere DSV-Medaille nur knapp verpasste, untermauert den Eindruck, dass die deutschen Skisprung-Herren plötzlich wieder zu beachten sind. Die Erfolge sollen als Brustlöser dienen.

Sein zweiter Platz und der vierte Rang durch Geiger seien "eine Befreiung für das gesamte Team", betonte Wellinger und ergänzte: "Ich bin mir sicher, dass wir auch auf der großen Schanze weit fliegen können."

Zuletzt habe man "zwei extrem harte Monate gehabt. Daher ist das eine sehr, sehr schöne Silbermedaille." Nun könne man mit einem breiten Kreuz auftreten", schließlich gebe es auf der Großschanze auch noch was zu holen. 

Und tatsächlich prasselte in den vergangenen Wochen nicht selten Kritik auf Wellinger, Geiger und Co. ein: Skisprung-Legende Sven Hannawald warnte bei "web.de" zum Beispiel: "Gerade sind wir an einem Punkt, an dem wir darüber reden müssen, dass es die schlechteste Saison überhaupt werden könnte. So viele Fehler kann man innerhalb dieser Zeit gar nicht in einen Sprung einbauen."

Horngacher fällt "extremer Stein" vom Herzen

Worte, die auch an Geiger nicht spurlos vorübergezogen sein dürften. Der 32-Jährige erklärte nach dem herausragenden WM-Start: "Als wir mit Füßen getreten wurden, habe ich gesagt: Schreibt uns nicht ab. Das sollte man nie tun, denn wir haben eine gute Qualität im Team." Dem zuletzt häufig angezählten Trainer Stefan Horngacher stärkte Geiger zudem ausdrücklich den Rücken: "Es ist unglaublich wichtig für das Team, wenn die harte Arbeit belohnt wird. Da muss ich auch die Trainer in Schutz nehmen. Die machen sehr, sehr gute Arbeit", sagte der Oberstdorfer.

Horngacher selbst gab sich auffallend erleichtert. Es sei "ein extremer Stein runtergefallen", sagte der Österreicher. "Wir haben zuletzt so viel probiert und versucht, uns nicht rausbringen zu lassen. Dass es so aufgeht, ist natürlich Spitzenklasse. Skispringen geht schnell nach oben und schnell nach unten - Gott sei Dank. Wir haben die richtigen Schlüsse aus dem Einbruch gezogen."

Die "richtigen Schlüsse" können die deutschen Stars nun auf der großen Schanze bestätigen. Am Mittwoch (05.03., 16:00 Uhr) steht das Mixed-Springen, am Donnerstag (06.03., 16:20 Uhr) treten die Herren als Mannschaft an, ehe Wellinger und Co. am Samstag (08.03, 15:45 Uhr) im Einzel um Edelmetall fighten. sport.de berichtet von allen Wettbewerben im ausführlichen LIVE-Ticker.

WM 2025 Trondheim (NOR)

1NorwegenMarius Lindvik265.50
2DeutschlandAndreas Wellinger263.20
3ÖsterreichJan Hörl256.30
4DeutschlandKarl Geiger252.60
5NorwegenJohann Andre Forfang252.50

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