Nach einem überaus erfolgreichen Saisonstart sind die deutschen Skispringer seit dem Dezember auf dem absteigenden Ast. Bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim droht den DSV-Adlern eine Medaillenflaute. Legende Sven Hannawald spricht bereits von der "schlechtesten Saison" aller Zeiten.
Routinier Pius Paschke hatte einen historisch erfolgreichen Start in den Weltcup-Winter hingelegt, hatte mit sechs Siegen bis Mitte Dezember sogar Hoffnungen auf einen deutschen Triumph bei der Vierschanzentournee gemacht. Doch der 34-Jährige konnte seine überragende Form nicht halten, verpasste zuletzt sogar teilweise den zweiten Durchgang.
Und auch bei den anderen DSV-Adlern wie Karl Geiger und Andreas Wellinger läuft es seit Wochen und Monaten kaum besser. Vor dem Beginn der WM in Trondheim scheint eine Einzelmedaille der Herren meilenweit entfernt. Skisprung-Legende Sven Hannawald sieht die Ursache der Probleme im deutschen Skisprung-Team insbesondere beim Material.
Skispringen: DSV-Chance höchstens auf der kleinen Schanze
"Wenn es bei einem kompletten Team nicht läuft, liegt es immer am Material", sagte er gegenüber "web.de" betonte, dass er bei der Technik von Paschke, Geiger und Co. keine groben Fehler sehe. Trotzdem "kommen sie nicht mehr mit. Das ist materialbedingt", analysierte der 50-Jährige. Dem DSV drohe daher eine historische Schmach.
"Gerade sind wir an einem Punkt, an dem wir darüber reden müssen, dass es die schlechteste Saison überhaupt werden könnte. So viele Fehler kann man innerhalb dieser Zeit gar nicht in einen Sprung einbaue", legte der Team-Olympiasieger von 2002 nach. Chancen auf Edelmetall sieht Hannawald, wenn überhaupt, beim ersten Springen der Weltmeisterschaft.
"Auf der kleinen Schanze kommt das Material noch nicht so zum Tragen, weil die Anlaufgeschwindigkeit nicht so hoch ist. Dort können sie in die Nähe der Medaillen kommen", prognostiziert der gebürtige Sachse.


