In der NFL stehen auch für die Saison 2025 ein paar teils gravierende Regeländerungen auf dem Plan, darunter eine Reform der Overtime-Regeln und vermehrter Einsatz von technischen Hilfsmitteln.
Am Rande der Scouting Combine in Indianapolis/Indiana gab der Executive Vice President of Football Operations der NFL, Troy Vincent, Reportern am Mittwoch ein Update über den Stand möglicher Regeländerungen und Reformen im Spielbetrieb der Liga. Eine lang erwartete Reform steht dabei für die Overtime-Regeln an.
"Es ist an der Zeit, die Overtime-Regel zu überdenken", sagte Vincent und erklärte, dass das Wettbewerbskomitee der Liga zustimmt, dass hier eine Anpassung vonnöten sei. Konkret ist nun der Plan, die Overtime-Regel in der Regular Season an die in den Playoffs anzupassen. Das würde bedeuten, dass künftig wie in der Postseason beide Teams mindestens einen garantierten Ballbesitz bekämen.
Grund dafür ist, dass Teams, die den Coin Toss zum Start der Overtime gewannen, in letzter Zeit vermehrt auch das Spiel gewannen. Dies ist laut "ESPN" von 2017 bis 2024 in 56,8 Prozent der Fälle so gewesen. Von 2001 bis 2011, als noch die alte Sudden-Death-Regel galt, waren es nur 55,4 Prozent. Unter der aktuell geltenden Regel ist das Spiel beendet, sobald ein Touchdown erzielt wird oder wenn die Defense beim ersten Drive der Overtime punktet. Bei einem Field Goal im ersten Drive, erhält jedoch der Gegner die Chance auf einen Ballbesitz.
NFL: Virtuelle Messung kommt
Beschlossene Sache scheint dagegen die Einführung der virtuellen Down-and-Distance-Messung zu sein, die schon in der vergangenen Preseason sowie im Hintergrund in der Regular Season getestet wurde. Wie in der UFL soll künftig das unter anderem aus Tennis und Fußball bekannte Hawk-Eye-System messen, ob ein Team ein neues First Down erzielt hat oder nicht. Die Chain Gang wird zunächst an der Seitenlinie verweilen und als Backup fungieren. Die Platzierung des Balls allerdings wird weiterhin den Schiedsrichtern obliegen.
"Wir haben dies in der letzten Saison im Hintergrund eingesetzt", sagte Kimberly Fields, Senior Vice President of Football Operations der NFL. "Das Ziel für 2025 ist es, unsere Techniker, die die Technologie nutzen werden, weiter zu schulen, alle unsere Schiedsrichterprozesse und -verfahren rund um virtuelle Messungen abzuschließen und die Grafiken für die Übertragung und im Stadion zu testen, damit Fans im Stadion und Fans, die fernsehen, sehen können, was wir tun. Die Chain Crew wird weiterhin als Backup da sein."
Zudem steht im Raum, dass Replay Assist erweitert wird. Konkret geht es darum, dass nun mehr Fouls vom Videocenter eigenständig, also ohne formelle Review, gesichtet und Strafen korrigiert werden können. Es geht hier unter anderem um Roughing the Passer (Hits unterhalb der Knie), Unnecessary Roughness (gegen einen wehrlosen Receiver oder Spieler), Face Mask, Tripping, Illegal Crackback Block und Horse-Collar Tackle.
Allerdings betonte Vincent, dass es derzeit kein Interesse daran gibt, nicht geahndete Strafen im Nachhinein zu ahnden.
Permanent gemacht werden soll derweil die im Vorjahr eingeführte Dynamic-Kickoff-Rule, die indes nochmal angepasst werden könnte. Was den Onside-Kick angeht, der 2025 in nur 3 von 50 Fällen vom Kicking Team erobert wurde, soll sich derweil etwas tun. "Es herrscht allgemeiner Konsens, dass wir bei diesem Spielzug etwas unternehmen müssen", sagte Vincent. Konkrete Lösungen nannte er jedoch noch nicht.
Für alle möglichen Änderungen gilt wie immer, dass 24 von 32 Teameignern diesen zustimmen müssen.




































