Dem NFL-Kicker Justin Tucker wird zurzeit von mehreren Frauen vorgeworfen, sie sexuell belästigt zu haben. Die Baltimore Ravens sahen sich nun zu einer Stellungnahme gezwungen und warben dabei vor allem um Geduld.
Am Dienstag versicherte Ravens-GM Eric DeCosta, dass sein Team bis vor ein paar Wochen nichts von den "ernsthaften und besorgniserregenden" Vorwürfen gegen Tucker wusste. Aktuell sei es wiederum nicht ratsam, den Kicker vorschnell zu verurteilen.
"Ich denke, wir haben Glück, dass die Liga eine Untersuchung durchführt", sagte der General Manager beim NFL Scouting Combine. "Wir werden so geduldig wie möglich auf so viele Informationen wie möglich warten und unsere Entscheidungen auf dieser Grundlage treffen."
Wie der "Baltimore Banner" vermeldete, werfen Tucker inzwischen 16 Massagetherapeutinnen aus acht verschiedenen Spas sexuelles Fehlverhalten vor. Die Vorfälle ereigneten sich demnach zwischen 2012 und 2016. Laut "ESPN" wurden einige dieser Frauen bereits von den Ermittlern zu den Anschuldigungen befragt.
Bis die Untersuchungen abgeschlossen sind, wollen die Ravens aber den Ball flach halten. "In diesem Fall warten wir noch auf so viele Informationen wie möglich", beharrte DeCosta.
NFL-Coach stärkt Tucker den Rücken
Besonders brisant: Als sich Deshaun Watson 2021 wegen sexueller Übergriffe verantworten musste, schoss Ravens-Coach John Harbaugh gegen den jetzigen Quarterback der Cleveland Browns und sprach von einer "Null-Toleranz-Politik", die in seinem Team diesbezüglich herrsche.
Auf die Vorwürfe gegen Tucker angesprochen, äußerte sich der NFL-Routinier hingegen aufgrund der unklaren Ausgangslage noch deutlich zurückhaltender. "Wir haben alle Fragen, aber niemand weiß genau, was passiert ist. Warten wir also ab, wohin uns die Untersuchung führt", forderte Harbaugh am Dienstag.
Gleichzeitig stellte sich der Head Coach hinter den 35-jährigen Tucker, als er gefragt wurde, ob die Ravens im kommenden Draft einen Kicker ziehen werden. "Wir sehen uns jede Position an, aber ich würde sagen, die Kicker-Position wäre auf jeden Fall Priorität gewesen", berichtete Harbaugh und betonte dennoch: "Justin ist unser Kicker. Ich liebe ihn und habe erwartet, dass er für immer weitermacht, aber niemand macht ewig weiter."



































