In zwei Wochen beginnt die Free Agency in der NFL. Bis dahin müssen alle Teams unter der Salary Cap sein, was für einige von ihnen noch einigen Aufwand erfordert. Bei drei dieser Teams braucht es dabei keinen erheblichen Aufwand, um ein etwaiges Defizit zu begleichen.
Insgesamt gibt es derzeit fünf Teams, die über der Salary Cap stehen, wenn sich diese auf 279,5 Millionen Dollar belaufen sollte, wie es "Over The Cap" derzeit prognostiziert. Die NFL hatte ihre Teams in der vergangenen Woche darüber informiert, dass die Salary Cap für 2025 zwischen 277,5 und 281,5 Millionen Dollar liegen wird. Die genaue Zahl wird für die laufende Woche nach weiteren Verhandlungen mit der Spielergewerkschaft NFLPA erwartet.
Wirklich problematisch ist die Cap-Lage dabei nur bei zwei Teams - den New Orleans Saints und den Cleveland Browns. Was die übrigen drei Teams betrifft, ist die Lage derweil gar nichts so dramatisch, wenn es einfach nur darum geht, eine schwarze Null zu schreiben, um zum Start des neuen Liga-Jahres am 12. März um 22 Uhr MEZ unter der Cap und zu liegen und damit am Spielbetrieb teilnehmen zu können.
Wie das im Einzelnen aussieht, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen. Zuvor allerdings werfen wir noch einen Blick auf alle Teams und ihren derzeitigen Cap Space:
Team | Cap Space (in Dollar) |
---|---|
Atlanta Falcons | -4.987.791 |
Seattle Seahawks | -6.533.266 |
Buffalo Bills | -10.125.106 |
Cleveland Browns | -24.002.931 |
New Orleans Saints | -47.182.537 |
*) Stand: 21. Februar 2025.
NFL: So kommen die Teams unter die Salary Cap
Wir gehen der Reihe nach und beginnen mit dem leichtesten Fall, den Atlanta Falcons.
So kommen die Atlanta Falcons unter die Salary Cap 2025
Die Falcons stehen bei einem Cap Space von -4.987.791 Dollar. Und hier muss man vorab einen Sonderfall bedenken. Die Falcons werden sich ziemlich sicher von Quarterback Kirk Cousins trennen, denn ihm stehen 27,5 Millionen Dollar für die anstehende Saison zu und für einen nominellen Backup ist das einfach zu viel. Hinzu kommt, dass ihm ein Roster Bonus für 2026 in Höhe von 10 Millionen Dollar garantiert wäre, wenn er am fünften Tag des neuen Liga-Jahres (16. März) noch im Kader stünde.
Entsprechend wird es hier sehr wahrscheinlich zu einer Entlassung davor kommen, weil ein Trade, den die Falcons gerne herbeireden würden, aufgrund seines üppigen Vertrags kaum durchführbar scheint, zumal jeder weiß, dass die Falcons den Spieler bis zur genannten Deadline loswerden müssen. Hinzu kommt, dass ein neues Team einen Free Agent Cousins zum Liga-Minimum verpflichten könnte, da sein Gehalt für 2025 voll garantiert ist und die Falcons den Differenzbetrag zahlen müssten.
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Eine simple Entlassung kommt jedoch eigentlich nicht infrage, da sich sonst die Cap-Situation der Falcons aufgrund des enormen Dead Moneys in diesem Deal um weitere 25 Millionen Dollar verschlechtern würde. Entsprechend ist das wahrscheinlichste Szenario eine Entlassung als designierter Post-June-1-Cut. Das hieße, Cousins wäre sofort Free Agent, doch die Buchhaltung begänne für die Falcons erst nach dem 1. Juni. Sie müssten dann nur seine Cap Number von ohnehin 40 Millionen Dollar als Dead Money durch die Saison tragen - die übrigen 25 Millionen Dollar würden sie hingegen auf die kommenden zwei Jahre verteilen und würden sich 2025 nicht schlechter stellen müssen.
Damit müssen wir auch bei einer Entlassung von Cousins nur die rund -4,99 Millionen Dollar betrachten. Und hier gibt es dann zahlreiche Wege, diese auf einen Schlag in einen positiven Wert zu verändern. Eine simple Vertragsrestrukturierung von Leuten wie Safety Jessie Bates (maximale Ersparnis: 6,37 Mio.), Guard Chris Lindstrom (max. Ersparnis: 9,99 Mio.), Left Tackle Jake Matthews (max. Ersparnis: 7,12 Mio.) nebst anderen würde ausreichen, um unter der Cap zu liegen.
Zudem könnte man zum Beispiel den Vertrag von Right Tackle Caleb McGary verlängern, um seine derzeitige Cap Number (16,5 Mio.) signifikant zu senken. Nimmt man das Cousins-Problem raus, ist es also wirklich ein Leichtes für Atlanta, 2025 unter die Cap zu kommen.
So kommen die Seattle Seahawks unter die Salary Cap 2025
Weiter geht's mit den Seattle Seahawks, die derzeit bei -6.533.266 Dollar an Cap Space stehen. Und auch hier scheint es kein Husarentritt zu werden, unter die Cap zu kommen.
Der vielleicht naheliegendste Weg ist es wohl, den Vertrag von Geno Smith zu verlängern. Er geht derzeit mit einer Cap Number von 44,5 Millionen Dollar in die Saison. Es ist sein letztes Vertragsjahr und er wird im Oktober 35 Jahre alt. Realistisch betrachtet könnte man ihm eine Verlängerung um zwei Jahre bis 2027 anbieten, zwei Void-Jahre an den Vertrag hängen und ihm ein Gesamtvolumen von rund 100 Millionen Dollar bieten - samt Signing Bonus von 35 Millionen Dollar und frischem Geld in Höhe von circa 65 Millionen Dollar für die kommenden zwei Jahre. Der Signing Bonus würde sein aktuelles Gehalt von 14,8 Millionen Dollar und den Roster Bonus von 16 Millionen Dollar beinhalten.
Garantiert wären ihm mit diesem Vorschlag rund 65 bis 70 Millionen für die ersten zwei Jahre. Über den Daumen gepeilt würde man allein damit schon fast eine Million Dollar unter der Cap liegen und könnte am Spielbetreib teilnehmen.
Ansonsten könnte man ebenfalls ein paar Millionen Dollar an Cap Space mit Verlängerungen - oder Entlassungen - von Tyler Lockett, Dre'Mont Jones oder Uchenna Nwosu gewinnen. Ein kolportierter Trade von D.K. Metcalf wiederum würde erst nach dem Start des Liga-Jahres in Kraft treten, doch da muss man bereits unter der Salary Cap stehen. Ein Metcalf-Abgang - auch eine Vertragslängerung ist hier natürlich denkbar - würde derweil fast elf Millionen Dollar ein Cap-Ersparnis einbringen.
So kommen die Buffalo Bills unter die Salary Cap 2025
Die Buffalo Bills stehen derzeit bei -10.125.106 Dollar an Cap Space. Und ihr erster Schritt auf dem Weg zurück in die schwarzen Zahlen liegt auf der Hand.
Vorweg sei gesagt, dass die am Dienstag verkündete Vertragsverlängerung mit Wide Receiver Khalil Shakir hier noch nicht berücksichtigt wurde, weil dazu noch keine Cap-relevanten Details verfügbar sind.
Sie können und werden vermutlich einfach Edge Rusher Von Miller entlassen. Er steht bei einer Cap Number von 23,8 Millionen Dollar. Eine Entlassung macht 8,397 Millionen Dollar frei, sodass die Bills danach bei -1.568.502 Dollar an Cap Space stünden.
Der nächste Schritt wäre dann theoretisch eine Restrukturierung des Vertrags von Quarterback Josh Allen, der bei einer Cap Number von 44,7 Millionen Dollar steht. Allerdings steht bei ihm auch eine Vertragsverlängerung an, zumal er 2025 Stand jetzt nur 16 Millionen Dollar an echtem Gehalt beziehen würde. Jedoch ist sein Vertrag noch in einer Phase, in der eine teure Verlängerung nicht unbedingt frischen Cap Space schaffen würde. Entsprechend belassen wir seinen Deal erstmal wie er ist in diesem Szenario, zumal eine Verlängerung in solchen Fällen ohnehin meist über den Sommer oder gar rund ums Training Camp eingefädelt wird.
Insofern betrachten wir Ed Olivers Vertrag, der noch bis 2027 geht. Er steht mit der dritthöchsten Cap Number der Bills da (20,675 Mio.). Nimmt man nun 12,58 Millionen Dollar seines Gehalts (13,75 Mio.) und seine Boni in Höhe von 925.000 Dollar und macht diese zu einem Signing Bonus, dann gewinnt man 8,72 Millionen Dollar an Cap Space und stünde bei 7.359.832 Dollar. Genug, um ins neue Liga-Jahr zu gehen, ehe man weitere Maßnahmen ergreifen würde.