Überraschung im deutschen Biathlon-Team vor dem Einzelrennen am Mittwoch: Justus Strelow wird über die 20 Kilometer nicht in die Loipe gehen. Stattdessen rückt ein Spätberufener direkt ins Aufgebot des Deutschen Skiverbands (DSV).
Justus Strelow legt bei der Biathlon-WM in Lenzerheide eine Pause ein. Der 28-Jährige wird am Mittwoch im Einzel (15.05 Uhr/ARD und Eurosport) nicht an den Start gehen.
"Zugunsten der Single-Mixed-Staffel am Donnerstag und die noch prestigeträchtigere Männer-Staffel am Samstag verzichte ich auf den heutigen Einzel", begründete der DSV-Skijäger in seiner Kolumne für sport.de. Denn: "Ansonsten nämlich hätten mir mit dem abschließenden Massenstart satte 50 Wettkampfkilometer in bloß fünf Tagen bevorgestanden."
Ein solches Pensum könnten Strelow zufolge zwar "läuferische Überflieger wie Johannes Tignes Bö oder Martin Ponsiluoma" bewältigen. Er wolle sich seine Körner aber für die Staffel-Wettkämpfe aufsparen.
Biathlon-WM: Zobel plötzlich im Einzel-Wettkampf mittendrin
Dass Justus Strelow gleich zum Auftakt der Biathlon-Weltmeisterschaft mit einer deutschen Staffel die Bronzemedaille gewinnen konnte, wird am Donnerstag und Samstag zusätzlichen Schub geben dürfen. Er war von seinen Trainern überraschend als Schlussläufer der Mixed-Staffel nominiert worden, obwohl er läuferisch nicht zu den schnellsten deutschen Biathleten zählt.
Doch der Plan ging auf - vor allem, weil Strelow am Schießstand überzeugte. Mit knappem Vorsprung rettete er den dritten Platz vor dem heranstürmenden Johannes Thingnes Bö rechtzeitig ins Ziel.
Für das Einzel profitierte derweil nun David Zobel von der Schonpause für Justus Strelow. Der 28-Jährige war erst am Montag durch den krankheitsbedingten Ausfall von Philipp Nawrath ins Team gerückt und nach Lenzerheide gereist.
"Ich freue mich auf einen geilen Einzel", so Zobel nun im Vorfeld: "Ich habe absolut gar nichts zu verlieren. Die Saison ist eine absolute Achterbahn. Mein positives Fazit ist, dass ich einmal mehr aufgestanden bin als auf die Schnauze geflogen."