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100 Anrufe und schlaflose Nächte

Brisante Einzelheiten im Rybakina-Fall enthüllt

Der Coach von Elena Rybakina wurde suspendiert
Der Coach von Elena Rybakina wurde suspendiert
Foto: © IMAGO/Mike Frey
18. Februar 2025, 14:26
sport.de
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Zum Fall des suspendierte Skandal-Trainers Stefano Vukov sind weitere erschreckende Details ans Licht gekommen. Diese verdeutlichen, wie sehr der Tennis-Coach seinen Schützling Elena Rybakina über Jahre unter Druck setzte und ihre Gesundheit gefährdete.

Die einjährige Sperre gegen Tennis-Trainer Stefano Vukov war offenbar nicht nur alternativlos, sondern fiel womöglich noch viel zu kurz aus. Dies legen neue Enthüllungen nahe, die das Portal "The Athletic" nun veröffentlichte. 

Der durch eine Untersuchung nahegelegte psychische Missbrauch Vukovs der kasachischen Weltklasse-Spielerin Elena Rybakina wurde demzufolge bereits Anfang 2022 an die WTA gemeldet, nachdem ein anderer Trainer beim Turnier in Miami beobachtete, wie Vukov mit seinem Schützling im Training umging.

In einem Brief an die WTA teilte der Trainer mit, dass Vukov Rybakina auf dem Platz beleidigte und beschimpfte. Der Verband sicherte daraufhin zu, die Sache weiter zu beobachten. 

Suspendierter Tennis-Trainer belästigte Rybakina

In den Monaten und Jahren danach häuften sich die externen Beschwerden gegen Vukov. Beobachter stellten laut "The Athletic" in diesem Zeitraum fest, dass sich Rybakina veränderte, sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurückzog und immer ruhiger wurde.

"So war sie früher nicht", erklärte ein WTA-Offizieller, der damals bei vielen Turnieren vor Ort war. 

Der Zustand der aktuellen Weltranglisten-Siebten soll sich im Laufe der Zeit derart verschlechtert haben, dass sie unter schweren Schlafstörungen litt und etwa vor den US Open 2024 tagelang nicht geschlafen haben soll. "Über Monate haben sich ihre Freunde und ihre Familie Sorgen über ihre Beziehung zu Vukov gemacht", schreibt "The Athletic" mit Verweis auf Quellen aus dem direkten Umfeld der Spielerin. 

Kurz vor dem Beginn der US Open teilte Rybakina schließlich öffentlich mit, die Zusammenarbeit mit dem Trainer beenden zu wollen. Dies akzeptierte Vukov aber nicht. Der Coach soll die 25-Jährige mit über 100 Anrufen und zahlreichen Textnachrichten belästigt und sich in der Hotel-Lobby aufgehalten haben, um Rybakina abzufangen. Im Team der Kasachin wurde daraufhin gar überlegt, einen Sicherheitsdienst zu engagieren, um sich vor dem Trainer zu schützen. 

Rybakina führt Beziehung mit Vukov

In den Wochen danach intensivierten Rybakina und Vukov ihren Kontakt jedoch wieder, obwohl der Trainer zu diesem Zeitpunkt suspendiert war. Öffentlich beklagte die Spielerin die Sperre gegen ihren Coach, was die WTA in ihrer Analyse letztlich zu dem Schluss kommen ließ, dass Vukov sie direkt beeinflusste bzw. manipulierte. 

Der Verband kam zu der Erkenntnis, dass Vukov ein Abhängigkeitsverhältnis aufbaute und Rybakina davon überzeugte, ohne ihn keinen Erfolg haben zu können.

Problematisch: Laut "The Athletic"-Angaben ist es zwar möglich, dass Vukov nie wieder als Coach der Kasachin arbeiten darf. In anderer Rolle dürfte er aber schon jetzt wieder in ihr Team zurückkehren, etwa als Manager oder Berater. Dagegen hätte die WTA keine Handhabe. Nicht eingreifen kann der Verband zudem in das Privatleben der Spielerin, die mit Vukov inzwischen sogar eine Beziehung führen soll. 

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