Am 14. März fällt in Australien der Startschuss zur neuen Formel-1-Saison. Die Fans müssen sich nicht nur auf einige neue Fahrer und Fahrerpaarungen einstellen, sondern auch auf einige Regeländerungen, die 2025 greifen. sport.de erklärt, was in diesem Jahr alles neu ist.
Neben einigen neuen Gesichtern und neuen Fahrerpaarungen müssen sich die Formel-1-Fans in der Saison 2025 auch auf neue Regeln einstellen. Einige davon sind greifbar, andere weniger. Auswirkungen auf die Teams haben sie aber alle. Die Regeländerungen im Überblick:
Kein Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde
Zu einer echten Erfolgsgeschichte wurde der 2019 eingeführte Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde nicht. In der Regel ging er stets an den Fahrer, der nach hinten ein ausreichend großes Polster hatte und kurz vor Schluss noch einen Boxen-Stopp einlegen konnte.
Der geschenkte Extra-Punkt für Daniel Ricciardo in Singapur warf zudem die Frage auf, ob der WM-Kampf durch die Regel manipuliert werden könnte - wenn, wie in diesem Fall, ein Team wie Red Bull direkte Hilfe von seinem eigenen B-Team bekommt.
"Ehrlich gesagt fand ich diesen Punkt immer sehr oberflächlich, weil er stark von der Rennsituation abhing und nicht wirklich eine besondere Fähigkeit belohnte", zeigte sich unter anderem Charles Leclerc zufrieden mit der Abschaffung.
Mini-DRS ab sofort verboten
Das DRS hat bekanntlich nur zwei Positionen: offen oder geschlossen. McLaren fand 2024 aber einen Trick, der es dem Team ermöglichte, einen kleinen DRS-Effekt bei geschlossenem Flügel zu erzielen. Auf einer lange Nicht-DRS-Geraden öffneten sich die Flügel-Klappen bei Lando Norris und Oscar Piastri zwar nur minimal, aber doch so sehr, dass es spürbar war. Das Resultat: mehr Speed.
Die Konkurrenz beschwerte sich massiv und die Formel 1 greift zur Saison 2025 durch. Der Spielraum zwischen den geschlossenen DRS-Klappen wurde verkleinert. Von 10 bis 15 Millimeter auf nur noch 9,4 bis 13 Millimeter. Dazu steht in den Regeln nun ganz eindeutig: Es gibt nur noch offen und geschlossen. Beim Umschalten dürfen maximal 400 Millisekunden vergehen. Künstlich in die Länge ziehen lässt sich der DRS-Effekt so nicht mehr.
Verschärft wurde zudem auch das Reglement bei den Front-Flügeln. Diese dürfen sich nun nicht mehr so weit wie bisher verbiegen und müssen um ein Drittel steifer konstruiert werden.
Mehr Ordnung bei chaotischen Rennwochenenden
Schon Mitte 2024 entschied sich die Formel 1 zu einer Regeländerung, die zum Tragen kommt, wenn ein Qualifying an einem Rennwochenende ausfällt. Bisher durften die Stewards entscheiden, wodurch die Startreihenfolge für das Rennen bestimmt wird. Das ist nun vorbei.
Ab 2025 gibt es die klare Ansage, dass sich die Startaufstellung bei einem Quali-Ausfall nach dem aktuellen Stand in der Fahrerwertung richtet.
Eine weitere Änderung: Steht bis 75 Minuten vor dem Start fest, dass ein Fahrer nicht starten kann, bleibt dessen Startposition nicht mehr frei. Ab 2025 rücken die weiter hinten platzierten Fahrer nach vorne auf.
Neues Sicherheits-Feature für die Fahrer
Um die Formel-1-Piloten bei extremer Hitze zu schützen, ist ab 2025 das Tragen einer Kühlweste erlaubt. Heißt: Klettert das Thermometer am Renntag auf über 30,5 Grad Celsius, ist der Einsatz möglich. Ab 2026 soll er verpflichtend sein.
Gleichzeitig können Teile am Auto angebracht werden, um den Luftfluss in das Cockpit zu erhöhen. Damit nicht getrickst wird, hebt die Formel 1 das Mindestgewicht bei einem Hitzerennen um 5 kg pro Auto an.
Mehr Einsätze für den Nachwuchs
Bisher waren die Formel-1-Teams verpflichtet, ihre eigenen Nachwuchsfahrer in mindestens zwei Freien Trainings einzusetzen. Das hatte aber kaum einen Effekt, zumal die Teams ihre Youngster stets in den Trainingseinheiten fahren ließen, die für das Rennen unbedeutend waren - wie etwa an Rennwochenenden, an denen die Trainings tagsüber stattfinden, das Rennen aber am Abend bzw. in der Nacht.
Ab 2025 sind für die eigenen Rookies jedoch vier Trainingseinheiten pro Saison vorgesehen. Heißt: Doppelt so hohe Chancen, einen Eindruck zu hinterlassen und sich an die Formel-1-Boliden zu gewöhnen.
Weniger Test-Zeit für die Stammfahrer
Mehr Zeit für Rookies, weniger für die alten Hasen: Die so genannten TPC-Fahrten wurden für 2025 stark limitiert. Ab diesem Jahr dürfen die Stammfahrer nur noch maximal 1000 Test-Kilometer in zwei bis vier Jahre alten Wagen zurücklegen. Diese Tests dürfen an maximal vier Tagen im Jahr stattfinden.
Neues Mindestgewicht für die Formel-1-Boliden
Gute Nachrichten für die "Schwergewichte": Das Mindestgewicht wird 2025 von 798 auf 800 kg angehoben. Den Bonus von 2 kg geht auf das Konto der Fahrer, die ab sofort mindestens 82 kg und nicht mehr 80 kg wiegen müssen. Hintergrund der Änderung ist auch hier die Gesundheit der Piloten: Niemand soll gezwungen werden, sich auf ein Renngewicht runterhungern zu müssen.
Das Jahr 2025 wird in diesem Bereich wohl einen neuen Allzeit-Rekord aufstellen, denn so hoch wie in diesem Jahr war das Mindestgewicht noch nie. Schon ab 2026 soll die Grenze wieder auf 768 kg sinken. Grund sind die neuen Autos, die deutlich kleiner als die jetzigen ausfallen werden.



