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Regeländerung gefordert

Ist das Skispringen "krank"? Ikone wählt drastische Worte

Kritisiert die Rolle des Gewichts im Skispringen: Maren Lundby
Kritisiert die Rolle des Gewichts im Skispringen: Maren Lundby
Foto: © IMAGO/Stian Lysberg Solum
17. Februar 2025, 15:04
sport.de
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Im Vorfeld der Nordischen Ski-WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) warnt Olympiasiegerin Maren Lundby erneut eindringlich vor den Folgen des Wettbewerbs um das niedrigste Körpergewicht im Skispringen. Die Norwegerin fordert eine Regeländerung.

"Es mag drastisch klingen, aber aktuell ist das Skispringen tatsächlich so krank, dass die Hälfte des Feldes disqualifiziert werden sollte", schrieb Maren Lundby in einem Kommentar für die Online-Ausgabe des Senders "NRK".

Es gelte für die Athletinnen zwar die BMI-Untergrenze von 21, um die volle Skilänge nutzen zu dürfen, "aber etwa die Hälfte der Top 10 des Frauen-Weltcups und die meisten Siegerinnen früherer Meisterschaften und des gesamten Frauen-Weltcups finden Schlupflöcher in den Vorschriften", so Lundby weiter. "Ich bin der Meinung, dass sie geschlossen werden müssen."

Ein Problem aus Lundbys Sicht: die Berechnung des BMI, der das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße widerspiegelt. "Die Größe der Skispringerinnen wird gemessen, während sie mit einem Fußabstand von 30 Zentimeter stehen, was bedeutet, dass sie eine künstlich niedrige Höhe haben. Das bedeutet, dass die Springerinnen mit einem höheren BMI registriert werden, als sie tatsächlich haben, und dass der tatsächliche BMI-Wert deutlich unter 21 liegt - dem niedrigsten Wert, den die Vorschriften zulassen."

>> hier geht's zum Kalender der Nordischen Ski-WM 2025

Viele der Top-Athletinnen "tauschen ihre Kilos gegen kürzere Skier ein", erklärte Lundby. "Wenn sie einen BMI von über 21 haben, erhalten sie laut Reglement keine Vorteile. Jedes einzelne Kilogramm über dem BMI-Grenzwert hemmt ihre Flugleistung. Daher ist es nur natürlich, dass die Sportlerinnen ein möglichst niedriges Gewicht anstreben."

"Skispringen eher wie ein Gewichtswettbewerb"

Die ehemalige Skispringerin appellierte in diesem Zusammenhang an den Ski-Weltverband FIS. "Die FIS ist gut darin, die Sicherheit der Athleten in einem riskanten Sport zu gewährleisten. Das muss auch für die Gewichtsregel gelten, denn wir sehen viele Beispiele dafür, wie diese Gewichtsvorgabe die physische und psychische Gesundheit der Athletinnen beeinträchtigt."

Um das Überleben des Skispringens zu sichern, müsse die BMI-Grenze im Reglement angehoben werden "auf ein Level, das gesund ist", forderte Lundy, und restriktiv gelten. "Athletinnen, die den BMI-Grenzwert unterschreiten, müssen gesperrt werden - und dürfen nicht auf kürzeren Skiern springen."

Lundby hatte ihre aktive Laufbahn 2023 wegen Gewichtsproblemen und den Folgen von radikalen Diätmethoden beendet. "Am Ende meiner Karriere fühlte sich das Skispringen eher wie ein Gewichtswettbewerb als ein sportlicher Wettkampf an", schrieb sie.

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