Der Husarenritt von Johannes Thingnes Bö in der Mixed-Staffel zum Auftakt der Biathlon-WM hat in der Szene für Aufsehen gesorgt.
"Das war abartig, was der hier wieder hingezimmert hat", sagte "Eurosport"-Experte Michael Rösch. Bö hatte als Schlussläufer auf Rang sieben von Teamkollege Sturla Holm Lagreid übernommen - und hätte der deutschen Staffel in Person von Justus Strelow mit einer fulminanten Vorstellung am Schießstand und in der Loipe fast noch Bronze abgeluchst.
"Justus Strelow bekommt von ihm eine Minute und drei Sekunden auf sechs Kilometern", staunte Rösch über Norwegens Biathlon-Superstar. "Das zeigt eben einen GOAT - die waren so weit weg, dass die noch mal so nahe rankommen an eine Medaille, hätte ich nie gedacht. Herr Bö hat uns wieder eines Besseren belehrt. Hut ab vor der Leistung."
Beeindruckend auch: Beim letzten Schießen hämmerte Johannes Thingnes Bö in 17,1 Sekunden seine fünf Schüsse ins Ziel, brauchte vom Betreten der Schießanlage bis zum Herausfahren nur 37,3 Sekunden - ein regelrechtes Feuerwerk des 31-Jährigen, der seine Karriere nach der laufenden Saison beenden wird und somit seine letzte Biathlon-WM bestreitet.
Der bisherige Winter lief für Bö nicht immer nach Plan, gegenüber RTL/ntv und sport.de sprach Rösch vor der WM von einer "schönen Achterbahnfahrt" beim 20-maligen Weltmeister.
Biathlon: Das steckt hinter dem Form-Anstieg von Johannes Thingnes Bö
Nach der letzten Weltcup-Station in Antholz Ende Januar hat Bö aber allem Anschein nach wieder zu seiner Gala-Form gefunden.
"Wie ich gehört habe, hat ihm die Pause gutgetan. Er war erst alleine zu Hause in der Hütte, dann noch mal bei der Familie, dann zum Trainingslager. Dort muss er schon abartig gut drauf gewesen sein", sagte Rösch, der vor den Titelkämpfen in Lenzerheide fünf Medaillen für Bö, darunter dreimal Gold, vorausgesagt hatte.
Die nächste Chance auf Edelmetall bietet sich Bö am Samstag (15:05 Uhr) im Sprint.

