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"Hätten nicht als Verlierer vom Feld gehen dürfen"

Neuer Trainer, alte Sorgen: BVB verliert bei Kovac-Debüt

Kovac stand zum ersten Mal als Trainer des BVB an der Seitenlinie
Kovac stand zum ersten Mal als Trainer des BVB an der Seitenlinie
Foto: © IMAGO/Max Maiwald/DeFodi Images
08. Februar 2025, 17:25

Niko Kovac hatte einiges zu besprechen. Sofort nach dem Abpfiff lief der neue Trainer von Borussia Dortmund zu Schiedsrichter Daniel Siebert, er redete und redete auf ihn ein. Selbstverständlich half es nichts: Als erster BVB-Trainer seit Michael Skibbe vor 27 Jahren hat der Hoffnungsträger mit einer Niederlage debütiert.

"Die Jungs haben alles gegeben. Wir hätten nicht als Verlierer vom Feld gehen dürfen", sagte Kovac, der Schwächen "in der Entscheidungsfindung" beklagte. Seine Mannschaft habe sich "selbst um die Früchte" ihrer Arbeit gebracht. Dennoch zeigte sich der Kroate insgesamt "bis aufs Ergebnis" recht zufrieden.

Die Dortmunder unterlagen in einem umkämpften Bundesliga-Duell dem VfB Stuttgart mit 1:2 (0:0) und verlieren die Champions-League-Plätze immer mehr aus den Augen. Die Aufbruchstimmung, die beim BVB nach den jüngsten beiden Siegen unter Interimstrainer Mike Tullberg herrschte, scheint verflogen - und Waldemar Anton war untröstlich.

Der frühere Stuttgarter wurde von den VfB-Fans so lange bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen, bis ihm ein Eigentor unterlief (50.). Jeff Chabot (61.) besiegelte die achte Saisonniederlage des BVB, der seine Generalprobe fürs Playoff-Duell in der Champions League bei Sporting Lissabon am Dienstag verpatzte. Julian Brandts Tor (81.) kam zu spät. Zu allem Überfluss sah Julian Ryerson die Gelb-Rote Karte (90.) - und lieferte damit Kovac einen Anlass für den Redebedarf.

VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth sah sich die ganze Aufregung gelassen an. "Wir hatten weniger Ballbesitz als sonst, haben das aber extrem schlau und clever umgesetzt", lobte er im Sky-Interview. "Es war ein Sieg der Konzentration und der Geschlossenheit." Gegen einen BVB, der trotz richtungsweisender Personalentscheidungen einfach nicht zur Ruhe findet.

BVB hat den Ball, aber zu wenig Ideen

Kovac setzte auf viel Erfahrung. Pascal Groß und Marcel Sabitzer sollten im Mittelfeldzentrum für Kontrolle sorgen, Brandt sollte die schnellen Außen Karim Adeyemi und Jamie Gittens einsetzen. 

Zwar hatte der BVB meist den Ball, zügig nach vorne ging es aber nicht. Bei dem mäßigen Tempo hatte Stuttgart meist keine Probleme, die Dortmunder Angriffe abzufangen. Kovac pustete tief durch, als ein Treffer von Chabot (18.) wegen einer Abseitsstellung nicht zählte.

Gefährlich war der VfB, und er profitierte bei seiner größten Chance von einem Aussetzer Antons. Der frühere Stuttgarter, von den Gästefans bei jedem Ballkontakt mit Pfiffen bedacht, spielte einen zu kurzen Rückpass, den Deniz Undav abfing. Der Nationalstürmer ließ sich auf dem Weg zum Dortmunder Tor aber zu viel Zeit, Emre Can holte Undav noch ein und wurde von den Fans für diese gelungene Rettungsaktion gefeiert (37.).

BVB beginnt forsch, VfB macht die Tore

Der BVB kam stürmischer aus der Pause, Adeyemi enteilte auf der rechten Seite, fand mit seiner Hereingabe aber keinen Abnehmer. Drei Minuten später war Adeyemi wieder frei durch, sein Schuss flog knapp vorbei (49.).

Unter den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann wehrte sich der VfB erfolgreich. Anton grätschte eine Flanke von Chris Führich unglücklich ins eigene Tor. Als der BVB noch versuchte, sich davon zu erholen, schlug Chabot nach einer Ecke wuchtig zu.

Mit Glück und Geschick verhinderte Alexander Nübel den schnellen Dortmunder Anschlusstreffer, als er einen abgefälschten Schuss von Gittens an die Latte lenkte (68.). Wenig später reagierte Kovac mit der Einwechslung von Maximilian Beier. Der Nationalstürmer sollte mit seinem Tempo für mehr Schwung sorgen.

Weil der VfB aber geschickt verteidigte, blieben kaum Räume für Dortmunder Hochgeschwindigkeitsangriffe. Stattdessen musste der BVB weiter beharrlich nach einer Lücke suchen - und fand sie. Für den Ausgleich aber reichte es nicht mehr.

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