Die Washington Commanders haben die hochfavorisierten Detroit Lions im Divisional Game der NFL Playoffs 45:31 besiegt und stehen damit erstmals seit 1991 wieder im NFC Championship Game. Rookie-Quarterback Jayden Daniels zeigte einmal mehr eine fehlerlose Vorstellung.
Commanders @ Lions: Auf einen Blick
- Die Commanders haben mit einer nahezu perfekten Offensivleistung defensiv ersatzgeschwächte Lions fast über das gesamte Spiel überwältigt.
- Die Lions hatten defensiv nichts entgegenzusetzen und machten offensiv am Ende einfach zu viele Fehler (5 Turnovers).
- Für die Commanders endet damit eine 33 Jahre lange Durststrecke in den Playoffs.
Commanders @ Lions: Die Analyse
Die ersten zwei Drives des Spiels endeten uncharakteristisch ohne Punkte - die Lions punteten nach einem Kickoff ins Aus, die Commanders wurden bei einem missglückten Trickspielversuch bei 4th Down gestoppt. In der Folge legten die Lions ihren ersten guten Drive hin, den Running Back Jahmyr Gibbs mit einem kurzen Touchdown-Lauf abschloss. Die Commanders legten ein Field Goal durch Zane Gonzalez nach, ehe ihre Defense begann, Plays zu machen.
Zunächst gelang es Edge Rusher Dorance Armstrong, einen Strip-Sack gegen Jared Goff zu erzielen, Frankie Luvu schnappte sich den Fumble und dann legten die Gäste ihre ersten guten Drive hin. An dessen Ende stand ein Touchdown-Run von Brian Robinson. Die Antwort der Lions war ein spektakulärer einhändiger Touchdown-Catch von Tight End Sam LaPorta. Zuvor hatte Amon-Ra St. Brown sein Team mit einem 34-Yard-Catch in Position gebracht.
Die Commanders schlugen postwendend mit einem 58-Yard-Touchdown-Catch nach einem Screen gegen Blitz zurück und legten kurze Zeit später nochmal nach, weil Goff eine Interception zu Quan Martin warf, die dieser über 40 Yards in die Endzone trug. Zwischenstand: 24:14 Commanders. Allerdings übersahen die Schiedsrichter nach dem Pick eine Helmet-to-Helmet-Attacke von Luvu gegen Goff, die zumindest mal den Touchdown negiert hätte. Der Schlüssel beim Pick an sich war es, dass die Commanders nur mit drei Mann Pass Rush spielten und acht Spieler in Coverage fallen ließen - Zone-Defense war schon immer ein Problem für Goff ...
Goff musste danach auf eine Gehirnerschütterung gecheckt werden, sodass Backup Teddy Bridgewater übernahm und man sich nur aufs Run Game verlegte. Das allerdings funktionierte gut, denn Jameson Williams zeigte seinen ganzen Speed nach einem Reverse, den er über 61 Yards zum Touchdown trug. Doch auch da war die erste Hälfte noch nicht vorbei. Vielmehr feuerte Jayden Daniels noch einen perfekten 42-Yard-Pass zu Dyami Brown in die Red Zone, obwohl ein Verteidiger diesem die Sicht versperrte. Kurz darauf fand Daniels dann noch Tight End Zach Ertz in der Endzone. Daraufhin versuchte Goff noch einen Shot, den jedoch Rookie-Cornerback Mike Sainristil in der Endzone abfing. Pausenstand: 31:21 Washington.
Lions greifen zu tief in die Trickkiste
Nach dem Break griffen die Lions tief in die Trickkiste und brachten sich durch einen Shovel-Pass von David Montgomery zu Amon-Ra St. Brown in Position, ehe Gibbs zum zweiten Mal die Endzone fand. Viel näher kam Detroit jedoch nicht mehr heran, denn die Commanders ließen nicht locker und schlugen direkt mit einem dominanten Drive zurück. Bei 4th&2 an der 16 lief Daniels einen Bootleg zu einem neuen 1st Down und bei einem weiteren 4th&2 an der 5 hatte die Defense letztlich zwölf Spieler auf dem Feld - Strafe, neues 1st Down. Was folgte, war ein weiterer Robinson-Touchdown.
Kurze Zeit später versuchten die Lions noch einen Trickspielzug, doch Jameson Williams warf dann eine Interception in die Richtung mehrerer Verteidiger - Sainristil war erneut zur Stelle für eine Interception. Die Commanders marschierten dann erneut in die Red Zone und Jeremy McNichols stellte auf 45:28 mit nur noch 7:31 Minuten auf der Uhr. Der Onside-Kick landete bei den Commanders, die dann viel Zeit von der Uhr nahmen, aber die Tür nicht vollends zumachten, weil Gonzalez einen Field-Goal-Versuch aus 44 Yards vergab. Zur großen Aufholjagd kam es jedoch nicht mehr. Der Schlusspunkt war eine dritte Interception von Goff gegen Jeremy Chinn.
Die Lions verloren im Laufe dieses Spiels weitere Leistungsträger, darunter Cornerback Amik Robertson schon früh im Spiel sowie später sowohl Slot-Cornerback Brian Branch und Safety Ifeatu Melifonwu. Bei den Commanders musste derweil Right Guard Sam Cosmi mit einer Knieverletzung raus.
Die Commanders stehen mit diesem Sieg erstmals seit der Saison 1991 wieder im NFC Championship Game. Damals gewannen sie dann auch den Super Bowl.
Washington Commanders (12-5) @ Detroit Lions (15-2)
Ergebnis: 45:31 (3:7, 28:14, 0:7, 14:0) BOXSCORE
Commanders @ Lions: Die wichtigsten Statistiken
- Mit diesem Erfolg ist Jayden Daniels erst der fünfte Rookie-Quarterback seit 2005, der es in ein Championship Game geschafft hat. Vor ihm schafften dies nur Ben Roethlisberger, Joe Flacco, Mark Sanchez und Brock Purdy.
- Durch den Sieg der Commanders haben sie nun ihre Durststrecke zwischen zwei Championship Games (33 Jahre) beendet. Damit haben nun die Dallas Cowboys die längste Durststrecke, sie warten seit 1995 auf einen Einzug ins NFC Championship Game.
- Washington war 3/4 bei vierten Versuchen, Detroit 2/2.
- Daniels brachte es auf +17,8 EPA/Dropback. Das war sein zweitbester Wert in dieser Saison.
Der Star des Spiels: Jayden Daniels (Quarterback, Commanders)
Daniels spielte einmal mehr überragend und ließ sich weder von Blitzes noch von überraschender Zone Coverage der Lions aus der Ruhe bringen. Er war im Grunde unantastbar und kassierte keinen einzigen Sack. Er lief nicht so häufig wie zuletzt und verließ sich mehr auf seinen Arm, was mehr als genug war, um dieses Spiel klar zu dominieren.
Der Flop des Spiels: Jared Goff (Quarterback, Lions)
Sicher, die Lions-Defense bekam gar nichts auf die Reihe und enttäuschte auf ganzer Linie. Allerdings lässt sich das größtenteils mit den ohnehin schon bekannten Ausfällen und den weiteren Verlusten in diesem Spiel erklären. Goff jedoch machte gegen die Zone Coverage der Commanders einfach zu viele Fehler in einem Spiel, in dem das tödlich war.
Analyse: Commanders @ Lions - das fiel taktisch auf
- Die Lions taten sich schwer, Pressure auf Daniels zu kreieren. Sie spielten gerade früh mehr Zone als sonst, wobei sie dann aber auch nicht blitzten und Daniels damit unfreiwillig mehr Zeit gaben. Später wurden sie aggressiver und gingen zurück zu Man und Blitzes, was jedoch Daniels ebenfalls in die Karten spielte, der generell gefährlich ist gegen Blitzes und dann immer Lücken in der Coverage fand.
- Wenn die Lions blitzten und Man spielten, dann taten sie dies meist mit nur einem tiefen Safety (Joseph), den Daniels teilweise mit seinen Augen meisterhaft manipulierte.
- Offensiv spielten die Commanders wie schon in der Vorwoche des Öfteren eine Art Triple-Option, um die defensive Front vor noch mehr Aufgaben zu stellen.



































