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"Selber Schuld"

Schweiz-Legende kritisiert Stars nach Stürzen

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14. Januar 2025, 15:22
sport.de
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Nach Ansicht von Ex-Gesamtweltcupsieger Paul Accola hätte Ski-Star Cyprien Sarrazin seinen schweren Sturz im alpinen Weltcup in Bormio vermeiden können.

"Sarrazin ist selber Schuld, er ist viel zu unkontrolliert über diese Kante gefahren. Eine solche Kante musst du als Abfahrer regelrecht fressen", polterte der Schweizer im "Blick". 

Cyprien Sarrazin war am 27. Dezember im Abschlusstraining für das Abfahrtsrennen in Bormio schwer gestürzt. Er erlitt dabei unter anderem eine Hirnblutung, die eine umgehende Operation nach sich zog. Zudem zog er sich zusätzliche Verletzungen an der Schulter, am Knie und am Knöchel zu.

Er hat nun eine lange Rehabilitation vor sich. Man spreche "von Monaten und nicht von Wochen", sagte der französische Mannschaftsarzt Stéphane Bulle. Sarrazins Saison sei definitiv vorbei.

Ski Alpin: Sarrazin-Zukunft im Weltcup fraglich

Auf die Frage, ob der 30-Jährige seine Karriere fortsetzen könne, antwortete Bulle: "Ich habe absolut keine Ahnung, wo das hinführen wird. Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber es ist auf jeden Fall unser Ziel."

Neben Sarrazin hatten sich zuletzt auch andere Ski-Rennläufer bei Stürzen teils schwere Verletzungen zugezogen, darunter Superstar Marcel Hirscher, der im Training einen Kreuzbandriss erlitt.

Accola ist überzeugt davon, "dass viele Athleten im Sommer falsch trainieren". Er führte aus: "Es mangelt am ganzheitlichen Training. Viele Rennfahrer legen im Kraftraum den größten Wert darauf, dass die Oberschenkel richtig dick werden. Aber die Bänder werden dadurch nicht dicker. Und wenn sie ihre Hanteln heben, sind sie immer in der guten Position. Aber wenn sie auf den Ski in Rücklage geraten, wirken andere Kräfte. Und deshalb reißen wie im Fall von Marcel Hirscher in genau diesen Situationen so oft die Kreuzbänder."

Darum ist Ski-Superstar Odermatt die "große Ausnahme"

Ein Großteil der Ski-Profis könne "nicht richtig mit dem Element Schnee umgehen", kritisierte Accola, weil bereits im Jugendalter "fast ausschließlich auf einer perfekt präparierten Strecke in den Toren trainiert" werde.

"Deshalb sind sie später überfordert, wenn eine Weltcup-Piste plötzlich Schläge oder Löcher aufweist", so der 57-Jährige.

Die "große Ausnahme" sei Olympiasieger Marco Odermatt, betonte Accola. Der 27-Jährige habe "in seiner Kindheit viel Zeit mit Pulverschneefahren oder auf der Buckelpiste verbracht", lobte Accola.

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