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Freestyle-Talent Mohr nach zweitem Podest "überrascht"

Ski-Freestylerin Muriel Mohr holte in Klagenfurt schon ihr zweites Saison-Podest
Ski-Freestylerin Muriel Mohr holte in Klagenfurt schon ihr zweites Saison-Podest
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Matthias Trinkl
06. Januar 2025, 10:18

Die Freeskierin Muriel Mohr etabliert sich in der Weltelite. Ihr großes Ziel: Olympia 2026.

Angst hat Muriel Mohr nicht bei dem, was sie da tut. Angst, sagt sie, "lässt dich verkrampfen". Und wer sich wie sie mit Skiern scheinbar waghalsig eine steile Rampe hinunterstürzt und dann für ein paar Sekunden durch die Luft wirbelt, der sollte alles haben, nur keine Angst.

Muriel Mohr ist Freestyle-Skifahrerin, ihr Sportgerät sind Latten, die vorne und hinten hochgebogen sind, sogenannte "twin tips". Die Disziplinen der Freeskier sind Slopestyle, also die Fahrt durch einen Parcours mit zahlreichen Hindernissen, und Big Air, waghalsige Sprünge von einer Schanze.

Muriel Mohr aus Aschheim bei München beherrscht beides mittlerweile so gut, dass die 18-Jährige in die Weltelite vorgestoßen ist. Am vergangenen Samstagabend, beim Weltcup im Big Air im Fußballstadion von Klagenfurt, sprang sie schon zum zweiten Mal in diesem Winter als Dritte aufs Podest.

"Ich bin selbst überrascht, das hätte ich nicht erwartet", sagt sie über ihre höchst bemerkenswerten Erfolge. Und klar, "das Selbstbewusstsein wächst" damit, was für den nächsten Big-Air-Wettbewerb am Donnerstag und Freitag am Kreischberg in Österreich durchaus vielversprechend ist.

"Sie bleibt extrem cool, auch in schwierigen Situationen", sagt Korbinian Resenberger, der beim Deutschen Skiverband (DSV) für die kleine Sparte der Freeskier zuständig ist. Wie sie das schafft? "Naja", sagt Mohr, "ich versuche einfach, meine Erwartungen ganz weit herunterzuschrauben".

Ski Freestyle: Muriel Mohr liebt "Korkenzieher"

Es ist eine erfolgreiche Herangehensweise. Fünfmal hat sie eine Medaille bei Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen, in ihrer eigentlichen Paradedisziplin Slopestyle sogar zweimal Gold (2023, 2024). Bei den Olympischen Jugendspielen flog sie 2024 in beiden Disziplinen zu Bronze.

Mit zweieinhalb Jahren, glaubt Mohr, stand sie zum ersten Mal auf Skiern. Als sie neun war, meldeten sie ihre Eltern im Camp eines Reiseveranstalters an - dort gab es einen Snowpark mit Schanzen und Hindernissen. Das machte ihr mehr Spaß als durch Tore zu fahren.

Zwölf Jahre lang ist Mohr zweimal pro Woche zum Ballett gegangen. Eine "gute Grundlage" sei das für ihren Sport, sagt sie, "man hat ein gutes Gefühl für Drehungen und für die Körperspannung". Wer sie auf Skiern sieht, der weiß, warum dieses Gefühl so wichtig ist.

Ihr Lieblingssprung ist der "Switch Bio 9 Tail", heißt: rückwärts auf den Schanzentisch zufahren, über die linke Schulter schauen, abspringen, zweieinhalb Mal um die eigene Achse drehen, vorwärts landen. "Man könnte auch einfach sagen: Das sieht aus wie ein Korkenzieher", meint sie.

Schon als 15-Jährige hat Muriel Mohr im Weltcup debütiert, allerdings wird die laufende Saison ihre erste komplette sein. Wettkämpfe außerhalb von Europa musste sie bislang auslassen, der Schule wegen. Im vergangenen Mai hat sie ihr Abitur gebaut, jetzt studiert sie nebenher.

Und, wie hoch geht's hinaus? Ihr Ziel sei erst mal, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, sagt Mohr. "Wichtig aber ist", ergänzt sie, "dass ich den Spaß behalte." Ihn zu verlieren, scheint derzeit ausgeschlossen. "Die Muri", meint Resenberger, "ist gerade im Flow".

Klagenfurt 2024/2025

1ChinaMengting Liu170.60
2ItalienFlora Tabanelli170.20
3DeutschlandMuriel Mohr166.20
4SchweizAnouk Andraska163.20
5ChinaRuyi Yang162.20

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