In seinem ersten Halbjahr beim FC Bayern hat Vincent Kompany nachgewiesen, für den Trainerjob beim deutschen Rekordmeister geeignet zu sein. Auch der frühere Münchner Holger Badstuber ist voll des Lobes für den Nachfolger von Thomas Tuchel, warnt ihn zugleich aber vor den kommenden Herausforderungen.
"Vincent Kompanys Persönlichkeit und Erfahrung als ehemaliger Top-Spieler und Trainer haben sich als genau richtig erwiesen. Trotz seines jungen Alters kommt er sowohl bei der Mannschaft als auch bei den Bossen an. Durch seine beeindruckende Karriere hat er sich Respekt erarbeitet und kann vor allem den jüngeren Spielern viel mitgeben", schwärmte Holger Badstuber in seiner "web.de"-Kolumne zunächst.
Zumindest in der Bundesliga spiegeln sich die Fortschritte beim FC Bayern auch tabellarisch wider. Nach 15 Spieltagen thront das Starensemble von der Säbener Straße ganz oben, Verfolger Bayer Leverkusen hat bereits vier Zähler Rückstand.
Und doch gibt es in München durchaus noch Luft nach oben - das sieht auch Badstuber so.
"Ist das Team wirklich schon komplett stabil? Wohl kaum. Die Niederlage gegen Mainz sehe ich noch als Ausrutscher, und auch das Pokal-Aus gegen Leverkusen kann passieren. Alarmierend war jedoch das 1:4 gegen den FC Barcelona", gab der Ex-Profi zu bedenken.
Top-Gegner würden nun einmal "jede Schwäche gnadenlos ausnutzen", stellte Badstuber klar. Seine Sorge: "Für die internationale Spitze fehlt es der FCB-Abwehr weiterhin an der nötigen Souveränität und inneren Überzeugung."
Warnung an den FC Bayern: "Die Lage bleibt wackelig"
Kompany selbst könne "wenig" für den aktuellen Kader, denn "er bekommt ihn gestellt", merkte Badstuber an. Der Coach rotiere bislang zwar clever, wisse allerdings auch um die Risiken der Mehrfachbelastung mit einem eher kleinen Aufgebot.
Seine eindringliche Warnung an den FC Bayern: "Die Lage bleibt wackelig, und die Stimmung könnte schnell kippen, wenn die Ergebnisse gegen große Teams ausbleiben. Demut und harte Arbeit müssen weiterhin die Devise bleiben."